Kohlenwasserstoff-Baustein im Weltraum entdeckt

Region des Orionnebels, in der das elementare Kohlenwasserstoffmolekül entdeckt wurde. Bild: ESA/Webb, NASA, CSA, M. Zamani (ESA/Webb), the PDRs4All ERS Team

Ein internationales Wissenschaftsteam, darunter Dr. Markus Röllig, Wissenschaftlicher Direktor des Frankfurter Physikalischen Verein und Privatdozent der Goethe-Universität, hat mithilfe des James Webb-Weltraumteleskops das Kohlenwasserstoffmolekül CH3+ im Weltraum entdeckt. Seit den 1970er-Jahren wird die Existenz dieses Moleküls im Weltraum vorhergesagt. Nun konnte es anhand seines spektralen „Fingerabdrucks“ im Infrarotbereich auch nachgewiesen werden, und zwar in einem in einem 1500 Lichtjahre entfernten, neu entstehenden Sonnen- und Planetensystem im Orionnebel.

CH3+ ist ein elementares Kohlenwasserstoffmolekül, dass zur Bildung komplexerer Moleküle im Weltall beitragen kann, die wiederum Vorläufermoleküle für zum Beispiel Aminosäuren oder andere wichtige Biomoleküle sind.

Bisher konnte CH3+ im All nicht nachgewiesen werden, weil es aufgrund seines symmetrischen dreieckigen Aufbaus keine Radiostrahlung, sondern nur Infrarotstrahlung aussendet. Mit dem James Webb Weltraumteleskop, das auch im Infrarotbereich misst, war diese Entdeckung nun möglich.

Publikation: Olivier Berné et al. Formation of the Methyl Cation by Photochemistry in a Protoplanetary Disk. Nature (2023) https://www.nature.com/articles/s41586-023-06307-x

Quellen:

Pressemitteilung der Universität zu Köln:
James Webb-Weltraumteleskop entdeckt elementares Kohlenwasserstoffmolekül (uni-koeln.de)

Pressemitteilung der ESA (englisch)
Webb makes first detection of crucial carbon molecule in a planet-forming disc | ESA/Webb (esawebb.org)

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