Künstliche Intelligenz / Goethe-Uni wirbt visionäres Projekt ein

Wie wirkt sich der Einsatz Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft aus? Forschung, die sich mit dieser Frage befasst, fördert die VolkswagenStiftung jetzt mit 10 Millionen Euro. Ein interdisziplinäres Projekt an der Goethe-Universität nimmt die Entwicklungen im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion in der Bildung in den Blick.

Mit knapp 10 Millionen Euro Förderung regt die VolkswagenStiftung zu Forschungsprojekten an, die ergründen, wie sich Künstliche Intelligenz auf die Gesellschaft auswirken wird. Die Goethe-Universität Frankfurt (GU) war mit einem Antrag erfolgreich, der die Entwicklungen im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion in der Bildung in den Blick nimmt.

„From Machine Learning to Machine Teaching (ML2MT) – Making Machines AND Humans Smarter“ – so lautet der Titel des Projekts, das der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Oliver Hinz in einem interdisziplinären Projekt gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fächern beantragt hat. Der Erfolg von lernenden Maschinen wie im Paradebeispiel des Brettspiels Go (in der Computerversion „AlphaGo Zero“) hat die Wissenschaftler inspiriert. Ihr Projekt zielt auf ein besseres Verständnis dessen ab, wie Menschen und Maschinen in kollaborativen Mensch-KI-Systemen in symbiotischer Interaktion miteinander neues Wissen erschließen können. Zu diesem Zweck erforscht das Konsortium die analytischen und technischen Grundlagen, die für den erfolgreichen Transfer neuen Wissens von intelligenten Maschinen auf Menschen und umgekehrt verantwortlich sind. Untersucht wird dies mittels hybrider Mensch-Maschine-Systeme in Fallstudien aus der medizinischen Diagnostik, der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung und der Finanzmarktprognose. Das Team will verallgemeinerbare sozio-technologische und psychologische Erkenntnisse ableiten und Empfehlungen geben, um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine weiter zu verbessern.

Am Projekt wirken im Einzelnen mit: Prof. Oliver Hinz (Wirtschaftswissenschaften, GU (Leitung)), Prof. Yee Lee Shing (Entwicklungspsychologie, GU), Prof. Loriana Pelizzon (Wirtschaftswissenschaften, GU) und Prof. Tobias Tröger (Rechtswissenschaft, GU, beide außerdem am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, Frankfurt), Prof. Gernot Rohde (Universitätsklinikum Frankfurt/Main und GU), Prof. Kristian Kersting (Informatik, TU Darmstadt), Prof. Hendrik Drachsler (Informatik, GU, und DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Standort Frankfurt/Main).

Die VolkswagenStiftung fördert sieben Projektkonsortien aus den Gesellschafts- und Technikwissenschaften mit insgesamt 9,8 Mio. Euro. Mit ihrer Initiative „Künstliche Intelligenz“ will sie die fach- und länderübergreifende Forschung zur verantwortungsvollen Weiterentwicklung von KI-Systemen fördern. „Die neu bewilligten Projekte fokussieren auf Bereiche, in denen KI-Systeme bereits eingesetzt oder zeitnah zum Einsatz kommen werden, etwa in der medizinischen Diagnostik oder präventiven Ferntherapie, aber auch in Finanzmarktprognosen, bei der wissenschaftlichen Bildverarbeitung oder im Journalismus“, sagt Dr. Henrike Hartmann, Abteilungsleiterin Förderung. „Die Forschenden denken einen Schritt weiter, antizipieren die Auswirkung der KI auf die Gesellschaft und wie man diese positiv gestalten könnte.“

Alle ausgewählten Vorhaben sind auf drei bis vier Jahre angelegt und erhalten jeweils rund 1,5 Mio. Euro Förderung. Die Initiative „Künstliche Intelligenz ‒ Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen“ läuft seit 2017, bis heute wurden insgesamt 33,9 Mio. EUR bewilligt. 2022 wird die Initiative inhaltlich weiterentwickelt.

Weitere Informationen zu der Initiative „Künstliche Intelligenz ‒ Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen“ der VolkswagenStiftung finden Sie unter www.volkswagenstiftung.de/kuenstliche-intelligenz

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