Wirkstoffentwicklung: Deutsche Krebshilfe fördert zwei Projekte an Goethe-Universität und Universitätsklinikum

Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt mit rund 16 Millionen Euro zwei Krebsforschungsprojekte, in denen vielversprechende Wirkstoff-Kandidaten Tests zur Vorbereitung auf klinische Zulassungsstudien die sogenannte präklinische Phase durchlaufen: Die Universitätskliniken Frankfurt und Würzburg leiten das Projekt „CAR Factory“, bei dem gentechnisch veränderte Immunzellen Tumoren bekämpfen könnten. Im Projekt TACTIC, das an der Goethe-Universität koordiniert wird, sollen kleine Moleküle helfen, dass genetische Schalter in Krebszellen wieder richtig funktionieren.

Wie sich Krebszellen bekämpfen lassen, steht im Fokus zweier präklinischer Projekte an Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt.

Bevor ein Kandidat für einen neuen Krebswirkstoff an Patienten getestet werden kann, muss dieser erst eine Reihe von Tests durchlaufen, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit geprüft wird. Dies ist die sogenannte vorklinische Phase einer Wirkstoffzulassung, die einerseits zeit- und kostenintensiv ist und in der andererseits das Risiko noch verhältnismäßig hoch ist, dass der Wirkstoff die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Handelt es sich dann auch noch um eine seltene oder schwer zu therapierende Krebsart, bewerten Pharmafirmen häufig das unternehmerische Risiko als zu hoch, um solche präklinischen Studien zu finanzieren. Die Deutsche Krebshilfe fördert daher an Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt zwei Projekte, in denen vielversprechende Wirkstoffkandidaten getestet werden.

CAR Factory: Tumorzellen entstehen aus gesunden Zellen und entwickeln dabei Mechanismen, um der Immunantwort zu entgehen. Bei der Chimären Antigenrezeptor-(CAR)-Zell-Therapie werden Immunzellen gentechnisch so verändert, dass sie tumorspezifische Oberflächenmarker erkennen und die erkrankte Zelle zerstören. Diese Therapie ist bisher jedoch nur bei bestimmten Blut- und Lymphdrüsenerkrankungen zugelassen. Dort setzt das Projekt „CAR FACTORY: Eine Hochleistungsplattform zur Entwicklung genetisch optimierter CAR-T- und NK-Zelltherapien gegen Krebs“ an. Das Ziel der Forschenden ist es, CAR-Zellen zu entwickeln, die gegen bisher schwer therapierbare Tumoren eingesetzt werden können, zum Beispiel beim Triple-negativen Brustkrebs. Für den Forschungsverbund sprechen Prof. Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg und Prof. Evelyn Ulrich vom Universitätsklinikum Frankfurt.

TACTIC: Bei Tumorzellen sind viele Mechanismen der normalen Zellfunktion gestört. Sind diese fehlgesteuerten Prozesse bekannt, bieten sie einen möglichen Angriffspunkt für Tumortherapien. In vielen Fällen gibt es aber noch keine passenden Medikamente. Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Onkogene Transkription als Zielstruktur für neue Krebstherapien (TACTIC)“ entwickeln Forschende daher Medikamente, die zelluläre Mechanismen regulieren. So sollen genetische Schalter identifiziert und beeinflusst werden, die mit der Entwicklung von Krebs in Verbindung stehen. Dieser Ansatz soll eine präzisere Intervention gegen Krebs ermöglichen. Sprecher des Forschungsverbundes ist Prof. Stefan Knapp von der Goethe-Universität Frankfurt.

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