Akademische Feier: Freundesvereinigung würdigt exzellente wissenschaftliche Leistungen (2/3)

Wir setzen die Serie der Freunde und Förderer der Goethe-Universität fort (den ersten Teil können Sie hier lesen). Wir stellen Ihnen weitere Preisträgerinnen und Preisträger der Akademischen Feier vor. Diesmal aus den Bereichen Archäologie, Soziologie und Sozialpsychologie. 

Christa Verhein-Preis 2023

Dr. Hülya Vidin (Foto: Landesmuseum Hannover)

Die diesjährige Preisträgerin Dr. Hülya Vidin promovierte im Bereich Archäologische Wissenschaften Abt. II, Archäologie von Münze, Geld und Wirtschaft in der Antike. Ihre Dissertation trägt den Titel „Tradition und Wandel. Die städtische Münzprägung Kariens in Zeiten machtpolitischer und gesellschaftlicher Umbrüche“.

Archäologische Untersuchungen von Münzbildtraditionen

Ihre Arbeit widmet sich der Frage nach Entstehung, Wahrung und Änderung kultureller Tradition, der Städte Kariens in der heutigen Südwesttürkei. Frau Vidin befasst sich mit der Untersuchung von Münzprägungen aus dem ausgehenden 6. Jh. bis zum 3. Jh. v. Chr. Sie erläutert in ihrer Arbeit, dass städtische Münzen Kariens für die gesamte Untersuchungsdauer eine starke Münzbildtradition aufweisen, die von Fremdherrschaft, Eroberungen und Herrschaftswechseln nicht unterbrochen wurde. Prof. Dr. Fleur Kemmers (Goethe-Universität) und Prof. Dr. Johannes Wienand (TU Braunschweig) betreuten die Dissertation.

Die Stifterin

Der Christa Verhein-Preis wird seit 2014 für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus der Archäologie verliehen und ist mit 6.000 € dotiert. Dieser wurde durch die Christa Verhein-Stiftung zur Förderung von Kultur, Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Da die Stifterin selbst Archäologie und Kunstgeschichte studierte, zeichnet der Preis Studierende dieses Studienfachs aus.

Stifterpreis Sozialpsychiatrie Frankfurt 2023

Buchcover: Psychiatrie Verlag

Dr. Robin Iltzsche erhält den Stifterpreis für seine Dissertation „Conviction to Life – Eine ethnographische Analyse der psychiatrischen Suizidprävention“. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert. Derzeit ist der Preisträger Vertretungsprofessor für „Prävention und Gesundheitsförderung in den Praxisfeldern der Sozialen Arbeit“ an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Geschichte und Praxistheorie der Suizidprävention

Er selbst schreibt zu seiner im Arbeitsbereich Soziologie und Sozialpsychologie entstandenen Dissertation: „Die Suizidforschung konzentriert sich meist auf Risikofaktoren, Erklärungsmodelle und einzelne Maßnahmen. Diese Ethnographie macht die Suizidprävention hingegen selbst zum Gegenstand der Analyse und Kritik. Das Ergebnis ist eine Geschichte und eine Praxistheorie der Suizidprävention, welche die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Widersprüche dieser Arbeit analysiert. Diese Widersprüche herauszuarbeiten ist von geradezu existenzieller Bedeutung – und Ziel der Untersuchung.“ Betreut wurde Herr Iltzsche von Prof. Dr. Thomas Scheffer (Goethe-Universität) und Prof. Dr. Eva Sänger (Universität Köln).

Der Stifter

Der Stiftungsfonds wurde vom Frankfurter Verein zur Fürsorge für psychische Gefährdete im Jahr 2005 an der Universität eingerichtet. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Er unterstützt im Wesentlichen herausragende sozialpsychiatrische und sozialpsychologische Forschung .

Hier können Sie den ersten und dritten Teil der Reihe lesen.

Wilhelm Bender-Dissertationspreis 2023

Dr. Tim Seitz (Foto: Sophie Schüler)

Der am Institut für Soziologie promovierte Dr. Tim Seitz erhält den diesjährigen Dissertationspreis, der mit 5.000 € dotiert ist. Seine Arbeit trägt den Titel „Regieren durch Verhaltensexperimente. Eine Ethnographie behavioraler gouvernementaler Praxen.“

Verhalten unbemerkt beeinflussen

Tim Seitz untersucht die Praxis des Nudging. Der Kern des Konzeptes ist es, Verhalten unbemerkt zu beeinflussen. Doch wird diese unbemerkte Verhaltensbeeinflussung zum epistemischen Problem, denn erst durch den Nachweis von Verhaltensänderungen gewinnt das Konzept seine Überzeugungskraft. Der Preisträger untersucht ethnografisch die praktische Herstellung von Nudges. Er rekonstruiert miteinander verwobene Prozesse der Problematisierung, Lösungsentwicklung und Evidenzproduktion und macht deutlich: Nudging muss die Experimentalbedingungen immer erst schaffen, unter denen sich sanft regieren lässt. Die Dissertation wurde von Prof. Dr. Thomas Scheffer (Goethe-Universität) und Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Universität Freiburg) betreut.

Der Stifter

Prof. Dr. Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität stiftete erstmals 2020 den Preis. Er möchte damit herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses der Bereiche Geistes- und Sozialwissenschaften auszeichnen. Der Preis wird jährlich vergeben.

Einladung: Öffentliche Akademische Feier der Freunde und Förderer
Die Preisverleihung findet am 13. Juli von 17 bis 19 Uhr in der PA-Lobby des Präsidiumsgebäudes auf dem Campus Westend statt. Insgesamt werden acht Preise u.a. in den Fächern Archäologie, Philosophie, Jura und Medizin vergeben.

Beim anschließenden Umtrunk besteht die Möglichkeit, mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs ins Gespräch zu kommen. Gäste sind herzlich willkommen. Schauen Sie vorbei und gewinnen Sie einen Einblick in die Vielfalt der Forschung an der Goethe-Universität!

Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte diesen LINK

Wo: PA-Lobby, PA-Gebäude, Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt
Wann: 13. Juli, 17 – 19 Uhr

Kontakt: Tina Faber, Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e.V., freunde@vff.uni-frankfurt.de

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