Akademische Feier für kluge Köpfe (2/3): Freundesvereinigung würdigt exzellente wissenschaftliche Leistungen

Die Freunde und Förderer der Goethe-Universität gratulieren ganz herzlich den Preisträgern der Akademischen Feier. Jährlich zeichnen die Freunde den hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs der Gothe-Universität aus. In diesem Jahr werden Preisgelder in einer Gesamthöhe von 41.500 € ausgeschüttet. Wir stellen Ihnen die diesjährigen Preisträger in einer kleinen Serie vor. Am 25.Juni haben Sie die Möglichkeit die Preisträger persönlich kennenzulernen. Für die Akademische Feier auf dem Campus Westend können Sie sich HIER anmelden.

Wilhelm Bender-Dissertationspreis 2024

Der Stifter: Prof. Dr. Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität stiftete erstmals 2019 den Preis. Er möchte damit herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses der Bereiche Geistes- und Sozialwissenschaften auszeichnen. Der Preis wird jährlich vergeben.

Omar El Manfalouty – Foto: Francesco Falone

Die Geschichte von politischer Unfreiheit und Selbstermächtigung: Omar El Manfalouty erhält den diesjährigen Dissertationspreis, der mit 5.000 € dotiert ist. Seine Dissertation trägt den Titel “Freedom Rediscovered – Political autonomy and self-determination in Josephus, Tacitus, and early Christian martyr texts”. Die Arbeit entstand am Historischen Seminar bei Prof. Dr. Hartmut Leppin.

Der Preisträger beschreibt in seiner Dissertation eine Geschichte von politischer Unfreiheit und Selbstermächtigung, die um die Zeitenwende mit Augustus beginnt und bis ins dritte Jahrhundert reicht. Sein Promotionsprojekt war im Rahmen des Leibniz-Projektes „Polyphonie des spätantiken Christentums“ angesiedelt – und beschäftigte sich dabei von Anfang an mit jüdischen, römisch-senatorischen und frühesten christlichen Perspektiven auf politische Freiheit.

Sein persönlicher Initialpunkt für seine wissenschaftliche Karriere beschreibt El Manfalouty mit den Worten: „Meine Entscheidung für das Geschichtsstudium fiel unmittelbar nach der Lektüre der ‚Origins of Totalitarianism‘ von Hannah Arendt. Ihre Verbindung intimster originalsprachlicher Quellenkenntnis mit einem umfassenden synthetischen Anspruch ist mir Vorbild”.

WISAG-Preis 2024

Der Stifter: Firmengründer Claus Wisser († 2023) stiftete erstmals 2008 den WISAG-Preis. Ausgezeichnet wird die beste sozial- oder geisteswissenschaftliche Dissertation, die sich mit Prozessen und Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts befasst. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.

Dr. Regina Schidel – Foto: David Ausserhofer

Analyse der Diskriminierungsform des Ableismus: Die Preisträgerin Dr. Regina Schidel erhält die Auszeichnung für Ihre Dissertation mit dem Titel „Relationalität der Menschenwürde. Zum gerechtigkeitstheoretischen Status von Menschen mit geistiger Behinderung“. Sie verfasste die Arbeit am Institut für Politikwissenschaft und am Institut für Philosophie. Ihr Erstbetreuer war Prof. Dr. Rainer Forst.

Ihre ausgezeichnete Arbeit analysiert die Diskriminierungsform des Ableismus, d.h. die Schlechterstellung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aus philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive. Auf die Frage, was eine besondere Herausforderung während ihres Forschungsprozesses darstellte, antwortet die Preisträgerin: „Ich bin vor allem zu Beginn meiner Forschung auf Workshops und Fachtagungen immer wieder dem Vorurteil begegnet, Fragen der geistigen Behinderung und der Diskriminierung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen seien eigentlich gar nicht ‚philosophisch‘, weil Philosophie diejenige Disziplin sei, die sich doch mit Vernunft und vernünftiger Subjektivität beschäftige“. Die junge Wissenschaftlerin hielt an Ihrem Thema fest und strebt nun eine Habilitation in der praktischen Philosophie an.

Dr. Friedrich Sperl-Preis 2024

Der Stifter: Aufgrund von Kontakten zu Widerstandskreisen war er von August 1944 bis April 1945 inhaftiert: Gestapohaft in Berlin, KZ Ravensbrück und Sachsenhausen. Zum Gedenken an Dr. Friedrich Sperl, Wirtschaftsmanager im Widerstand gegen Hitler und engagierter Förderer von Kultur und Wissenschaft, stiftete 1968 die Goethe-Universität Frankfurt am Main den Friedrich Sperl-Preis, der herausragende Arbeiten des Historiker-Nachwuchses auszeichnet.

Matthias Kemmerer – Foto: Manuele Beike-Schürer

Internationale Entwicklung der Deutschen Bank: Matthias Kemmerer erhält für seine Dissertation mit dem Titel „Liberal Protectionism: Deutsche Bank and the Political Economy of German Bank Internationalisation, 1968-1985“ den Dr. Friedrich Sperl-Preis 2024.

Seine Arbeit schrieb er am Historisches Seminar und wurde von Prof. Dr. Werner Plumpe betreut. In Bezug auf die Goethe-Universität als Forschungseinrichtung betont er die große intellektuelle Freiheit am Historischen Seminar, gepaart mit einem hohen Leistungsanspruch und jederzeit herzlichem Umgang auf Augenhöhe.

Die Arbeit untersucht als Fallstudie die internationale Entwicklung der Deutschen Bank bis Mitte der 1980er Jahre. Seine Dissertation kombiniert die Unternehmensgeschichte einer Bank mit der politischen Ökonomie der Bankenregulierung und fragt, welche Schlüsse sich daraus für die Governance des internationalen Bankwesens ziehen lassen.

Die Freunde und Förderer der Goethe-Universität gratulieren den Preisträgern 2024 ganz herzlich und laden Interessierte zur Akademischen Feier ein

Die Preisverleihung findet am 25. Juni von 17 bis 19 Uhr im Hörsaal A des SKW-Gebäudes auf dem Campus Westend statt.

Beim anschließenden Sektempfang besteht die Möglichkeit, mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs ins Gespräch zu kommen. Gäste sind herzlich willkommen. Schauen Sie vorbei und gewinnen Sie einen Einblick in die Vielfalt der Forschung an der Goethe-Universität!

Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte diesen Link
Wo: Hörsaal A, SKW-Gebäude,  Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt
Wann: 25. Juni, 17 – 19 Uhr Kontakt: Tina Faber, Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e.V., faber@vff.uni-frankfurt.de

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