Forschungsprojekt bietet traumatisierten Kriegs- und Gewaltflüchtlingen psychotherapeutische Hilfe an

Menschen, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland geflohen sind, haben oft traumatische Erlebnisse erlitten. Folter, Vergewaltigungen oder Angriffe können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen: Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie Albträumen, lebhaften Erinnerungen an das Trauma, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Angst und anderen belastenden negativen Gefühlen. Viele geflüchtete Menschen benötigen deshalb dringend psychotherapeutische Hilfe.

Das Forschungsprojekt Brief Imagery Rescripting for Posttraumatic Stress Disorder in Refugees (ReScript) an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Goethe-Universität trägt dazu bei, die Versorgung von erwachsenen Geflüchteten mit einer solchen Störung zu verbessern. Das Projekt, geleitet von Prof. Dr. Regina Steil (Frankfurt), Prof. Dr. Thomas Ehring (München) und Prof. Dr. Nexhmedin Morina (Münster), untersucht die Wirksamkeit einer innovativen Behandlung für traumatisierte geflüchtete Menschen. Betroffenen ab 18 Jahren wird eine psychologische Diagnose und Therapie angeboten, bei Bedarf unterstützt durch einen Dolmetscher. Die Flucht kann in den letzten Jahren, etwa durch den Krieg in der Ukraine, aber auch vor Jahrzehnten stattgefunden haben; es können sich auch Geflüchtete melden, die vom Krieg im ehemaligen Jugoslawien oder Russland betroffen waren.

Die Behandlung besteht aus zehn Doppelsitzungen, die innerhalb von 12 Wochen durchgeführt werden. Eine Vergleichsgruppe erhält dieselbe Behandlung nach einer Wartezeit. Der Erfolg der Therapie wird in beiden Gruppen vor und nach der Behandlung sowie drei und 12 Monate später diagnostisch erfasst.

An der Goethe-Universität in Frankfurt stehen derzeit freie Behandlungsplätze zur Verfügung. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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