„Wir können zuversichtlich auf das kommende Wintersemester schauen“, sagt Prof. Dr. Birgitta Wolff, Sprecherin der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien.
Zum Abschluss der Vorlesungszeit des Sommersemesters dankt KHU-Sprecherin Prof. Dr. Birgitta Wolff im Namen der fünf Universitätspräsidien den Lehrenden und allen weiteren Beschäftigten sowie allen Studierenden an den hessischen Universitäten für ihre besonderen Anstrengungen und rücksichtsvolles Miteinander in dieser Ausnahmesituation: „Wir können mit diesen Erfahrungen trotz aller Belastungen und Einschränkungen, die pandemiebedingt womöglich bis ins nächste Jahr bestehen bleiben werden, zuversichtlich auf das kommende Wintersemester 2020/21 blicken.“
Im Einklang mit den auf absehbare Zeit weiterhin zu beachtenden Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln werden auch die Lehrveranstaltungen zum Wintersemester 2020/21 an den hessischen Universitäten überwiegend digital organisiert werden müssen. In der am 2.11.2020 beginnenden Vorlesungszeit werden überall dort, wo es dringend erforderlich ist, Präsenzveranstaltungen angeboten werden, z.B. Laborpraktika. Auch für andere Lehrveranstaltungen, wo es unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln möglich ist, kann es Präsenzformate geben, etwa in kleinen Lerngruppen. Für alle Studienanfängerinnen, denen besondere Unterstützung zukommen soll, wird es ebenfalls optionale Präsenzveranstaltungen zur Einführung in das Studium geben. Grundsätzlich wird in allen Bereichen auch die Möglichkeit bestehen, abhängig von den infrastrukturellen Gegebenheiten hybride Formate – mit physischer und virtueller Präsenz der Studierenden – zu nutzen.
Die KHU weist in aller Deutlichkeit auf die Besonderheiten des Lehrbetriebs an den großen Universitäten in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Marburg hin: „Anders als an Schulen weist der Lehrbetrieb an Universitäten häufig sehr große Kurse von 1000 Studierenden und mehr auf. Auch bewegen sich Universitätsstudierende anders als Schülerinnen nicht in immer gleichbleibenden Gruppen, sondern wechseln ständig ihr Umfeld. Schon aus diesen Gründen sind die möglichen Infektionsszenarien an Universitäten und Schulen sehr unterschiedlich,“ so Prof. Wolff. Bei der Raumplanung sei zu berücksichtigen, dass aufgrund der Abstandserfordernisse nur ca. 15% der Sitzplätze in den Hörsälen und Seminarräumen genutzt werden könnten. Auch könnten Lehrräume wegen der Reinigungsanforderungen nur mit Unterbrechungen genutzt werden. Prof. Wolff stellt entsprechend fest: „Durch diese rigorose Reduzierung der Raumkapazitäten selbst bei stark erweiterten Nutzungszeiten ist ein vollständiger oder überwiegender Präsenzbetrieb an unseren großen Universitäten mit 25.000 bis 46.000 Studierenden leider ausgeschlossen.“
Die Erfahrungen und erste Analysen des „Corona-Sommersemesters“ 2020 werden den hessischen Universitäten dabei helfen, gut vorbereitet und strukturiert in den Lehrbetrieb des nächsten Semesters zu gehen. Gleichwohl besteht große Einigkeit darüber, dass universitäre Lehre und universitäres Leben den Präsenzdiskurs dringend brauchen; zu diesem Normalzustand gilt es zurückzukehren, sobald es die Pandemiesituation und die behördliche Verordnungslage zulassen.
Quelle: Pressemitteilung der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU) vom 17. Juli 2020