Goethe-Universität nachhaltig in Sachen Chancengerechtigkeit

Zum fünften Mal Auszeichnung mit TOTAL E-Quality Prädikat / Verleihung am Campus Westend

Für ihr Engagement in Sachen Chancengerechtigkeit hat die Goethe-Universität bereits zum fünften Mal das TOTAL E-QUALITY-Prädikat verliehen bekommen. Auch die Auszeichnung fand in diesem Jahr an der Goethe-Universität statt. Von links: Dr. Ulla Weber (Vorstandsvorsitzende Total E-Quality), Dr. Katrin Springsgut, Annemarie Eifler (beide Büro für Chancengerechtigkeit Goethe-Universität), Dr. Susan Banihaschemi (stv. Vorstandsvorsitzende Total E-Quality). (Foto: Uwe Dettmar)

Zum fünften Mal bereits wird die Goethe-Universität mit dem Prädikat TOTAL E-QUALITY ausgezeichnet und erhält deshalb zugleich auch den Nachhaltigkeitspreis. Sie ist eine von 60 Organisationen aus ganz Deutschland, die für ihr Engagement in Sachen Chancengleichheit im Beruf gewürdigt werden. Erstmals findet die Verleihung mit einschlägigem Vortragsprogramm an der Goethe-Universität statt.

FRANKFURT. „Die Goethe-Universität Frankfurt am Main präsentiert in ihrer Bewerbung eine überzeugende Chancengleichheitsstrategie und erfüllt damit hervorragend die TOTAL E-QUALITY Standards in den verschiedenen Aktionsfeldern“, heißt es in der Begründung der Jury. Besonders hervorgehoben werden darin die „innovativen und organisationsspezifischen Maßnahmen“ der Karriereunterstützung: die „RMU-Weeks for Equal Opportunities“, die Karrieremesse „Kurswechsel“ sowie das jüngst gegründete Netzwerk für Wissenschaftlerinnen mit mehrjähriger Forschungserfahrung und neuberufene Professorinnen. Mit dem Cornelia Goethe Zentrum für Geschlechterstudien verfüge die Goethe-Universität über ein eigenes Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung, wo intersektionale und interdisziplinäre Forschung betrieben und entsprechende Lehrinhalte und -formate entwickelt würden.

Die Prädikatsverleihung findet jährlich an wechselnden Orten statt, in diesem Jahr an der Goethe-Universität. Die Goethe-Universität wird bereits zum fünften Mal in Folge geehrt und erhält somit gleichzeitig den Nachhaltigkeitspreis. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und Anerkennung unseres kontinuierlichen Engagements. Es ist einfach ein Ansporn, wenn wir mit unseren Projekten und Initiativen Impulse für die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft setzen können“, sagt Prof. Sabine Andresen, Vizepräsidentin mit Schwerpunkt Chancengleichheit.

„Zurecht hat die Jury den intersektionalen Ansatz der Chancengerechtigkeitsarbeit an der Goethe-Universität hervorgehoben“, freut sich Dr. Katrin Springsgut, stellvertretende Leiterin des Büros für Chancengleichheit. Besonders nachgefragt sei das Projekt ELLVIS, das darauf abzielt, struktureller Diskriminierung und Benachteiligung insbesondere in Studium und Lehre entgegenzuwirken und nachhaltige Strukturen und Maßnahmen gegen Diskriminierung zu etablieren. In diesem Rahmen werden den Fachbereichen der Universität Instrumente an die Hand gegeben, um Gender- und Diversity-Kompetenzen innerhalb der Fachbereiche zu stärken. Die Trainings- und Beratungsangebote würden stark nachgefragt, so Springsgut, die auch an das 10-Punkte-Papier der Universität erinnert, das die Aspekte Gender und Diversity in der Forschung auch stärker ins Bewusstsein rücken sollte. Indem im Rahmen der Rhein-Main-Universitäten hochschulübergreifend an Themen der Chancengleichheit gearbeitet werde, ließen sich innovative Ansätze schneller und effizienter verbreiten.

Insgesamt werden in diesem Jahr 60 Prädikate vergeben, elf davon erstmalig. „Wir danken allen Prädikatsträgerinnen herzlich für ihr Engagement“, sagt Dr.in Ulla Weber, Vorstandsvorsitzende von TOTAL E-QUALITY. „Sie sind herausragende Beispiele für eine chancengerechte Personalpolitik, die sich an heutigen und künftigen Herausforderungen orientiert. Mit ihrer erfolgreichen Bewerbung dokumentieren Sie, dass Chancengleichheit und Vielfalt fester Bestandteil ihrer Organisationskultur sind. Sie präsentieren sich als attraktive Arbeitgeberinnen im Wettbewerb um engagierte, qualifizierte Fachkräfte. Wissenschaftseinrichtungen stellen Chancengleichheit zusätzlich als einen Teil ihrer Exzellenz heraus.“

Im Zentrum der die Prädikatsverleihung flankierenden Vorträge steht das Thema „Topsharing“. Bei dieser Arbeitsform teilen sich zwei Personen eine Führungsposition. Ein starker Motor für ihre Implementierung sei, so der Verein TOTAL E-QUALITY, der individuelle Wunsch nach einer qualifizierten Tätigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Arbeitszeit. Der Mehrwert sei jedoch umfassender, betont Ulla Weber: „Auch aus Organisationsperspektive eröffnet Topsharing Chancen. Zwei Personen versprechen Perspektivenvielfalt, doppeltes Energievolumen und eine größere Qualifikationspalette.“ Unter der Überschrift „Topsharing – geteilte Führung, gelebte Chancen“ sollen Chancen, Risiken und Herausforderungen dieses Führungsmodells diskutiert werden.

Das TOTAL E-QUALITY-Prädikat wird für jeweils drei Jahre vom Verein TOTAL E-QUALITY vergeben, zu dessen Gründungsmitgliedern das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gehört. Bewerben können sich Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Verbände mit in der Regel mindestens 15 Beschäftigten. Eine unabhängige Jury prüft die Bewerbungsunterlagen im Auftrag des Vereins und entscheidet über die Vergabe. Eine erneute Auszeichnung erfolgt, wenn die wiederholte Bewerbung belegt, dass der Weg zur Chancengleichheit nachhaltig ist und weitere Fortschritte erzielt wurden.

Seit 1997 hat TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. mehr als 1.000 Prädikate verliehen. Wer es zum fünften Mal verliehen bekommt, erhält den Nachhaltigkeitspreis.

Die Prädikatsvergabe findet am Donnerstag, 14. November 2024, von 10 bis 15 Uhr im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt.

Mehr Informationen zum Prädikat und zum Büro für Chancengerechtigkeit.

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