GoetheSpektrum: Herr Prof. Schubert-Zsilavecz, wieso ist Third Mission so wichtig, dass dies nun als dritte Säule gleichwertig sein soll mit Forschung und Lehre?
Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz: Die Gleichwertigkeit der dritten Säule begründet sich im Selbstverständnis unserer Universität als Stiftungsuniversität. Es geht darum, dass wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden, um gemeinsam mit und für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.
Goethe-Universität und Gesellschaft waren schon immer eng vernetzt – was ist jetzt neu, wenn wir nun von Third Mission sprechen?
In der Tat muss das Rad nicht neu erfunden werden. Allerdings war das Ausmaß der Vernetzung zwischen Goethe-Universität und Bürgergesellschaft in den letzen hundert Jahren sehr unterschiedlich ausgeprägt. Neu ist der systematische Ansatz, mit dem wir jetzt die Third Mission betreiben wollen.
Was versprechen Sie sich vom Transferaudit?
Ich verspreche mir sehr viel davon. Das Audit wird unsere Stärken und Schwächen der Goethe-Universität in diesem Bereich aufzeigen und gleichzeitig helfen, die Strategien für die nächste Dekade zu entwickeln.
Teilweise klingt es bei Third Mission nach anwendungsorientierter Forschung. Ist damit die Freiheit der Forschung in Gefahr? Geht es am Ende doch um eine Verzwecklichung und Kapitalisierung der Wissenschaft?
Third Mission hat mit anwendungsorientierter Forschung überhaupt nichts zu tun. Vielmehr geht es darum, dass die Erkenntnisse der Wissenschaft stärker als je zuvor für die Lösung drängender Probleme unserer Gesellschaft benötigt werden. Dabei geht es nicht nur um biomedizinische Fragestellungen, vielmehr um alle Dimensionen des Wissenschaftssystems, also auch um die Frage, wie wir beispielsweise mit den Migrationsströmen aktuell und in der Zukunft umgehen müssen.
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Zum Artikel: „Third Mission: Wie Universität und Gesellschaft voneinander profitieren“
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