Physiker Thomas Lippert als Experte für Supercomputing an die Goethe-Uni berufen

Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert

Der Supercomputer-Forscher Prof. Thomas Lippert kommt an die Goethe-Universität Frankfurt. Ab dem 1. August 2020 wird der Physiker und Informatiker die neu geschaffene Professur für „Modulares Supercomputing und Quanten-Computing“ am Institut für Informatik der Goethe-Universität Frankfurt besetzen. Mit seiner Hilfe soll das Center for Scientific Computing (CSC) an der Goethe-Universität zu einem nationalen Hochleistungsrechenzentrum unter Einschluss eines Quantencomputers als Rechnermodul weiterentwickelt werden. Gleichzeitig mit seiner Berufung wird Prof. Lippert als Senior Fellow in den Frankfurter Think Tank Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) aufgenommen.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff, sagte: „Mit Thomas Lippert ist es uns gelungen, einen der weltweit renommiertesten Wissenschaftler im Bereich Supercomputing für die Goethe-Universität zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass er in Forschung und Lehre an der Goethe-Universität bahnbrechende Impulse setzen wird. Zudem wird er als Direktor des Jülich Supercomputing Centre (JSC) unsere strategische Allianz mit dem Forschungszentrum Jülich im Bereich des Höchstleistungsrechnens weiter ausbauen.“

Prof. Enrico Schleiff, Vorstandsvorsitzender des FIAS, meinte: „Thomas Lipperts Forschungsinteressen an der Entwicklung, dem Bau und dem Einsatz von Hochleistungs-Rechentechnologien haben ihn in weitere hoch aktuelle Forschungsfelder geführt. So managt er eine der tragenden Säulen im europäischen Human Brain Project zur Erforschung des menschlichen Gehirns. Im FIAS engagiert er sich bereits jetzt in einem Projekt zur Simulation der SARS-CoV-2-Pandemie. Wir freuen uns auf einen ungeheuer versierten und vielseitig interessierten Kollegen, der seine Zusammenarbeiten im FIAS bereits begonnen hat.“

Prof. Thomas Lippert sagte: „Ich freue mich sehr auf meine neue Funktion an der Goethe-Universität. Ich werde zwei Arbeitsgruppen am Institut für Informatik und am FIAS einrichten, um die Entwicklung wie auch den praktischen Einsatz von Modularen Supercomputern und Quantencomputern zu erforschen. Die Alleinstellungsmerkmale des geplanten nationalen Hochleistungsrechenzentrums am CSC sollen drei Dinge sein: erstens Energieeffizienz, hier hat die Goethe-Universität eine international sichtbare Vorreiterrolle, zweitens höchste Skalierbarkeit durch Modularität und drittens Anwendungen künstlicher Intelligenz, die sich auf High-Performance-Computing stützen. Diese Kombination ist an einer deutschen Universität einzigartig.“

Thomas Lippert erhielt 1987 an der Universität Würzburg sein Diplom in Physik auf dem Feld der Supersymmetrie und promovierte 1993 in Wuppertal über Gitter-Eichtheorien, einem der komplexesten Felder der Theoretischen Physik. Seine zweite Promotion erhielt er an der Universität Groningen im Bereich Informatik. 2001 habilitierte er sich zu Simulationen der Quantenchromodynamik in Wuppertal. Seit 2004 ist er Professor für Computational Theoretical Physics an der Bergischen Universität Wuppertal, Direktor des Jülich Supercomputing Centre (JSC) des Forschungszentrums Jülich und Mitglied und Executive Director im Direktorium des John-von-Neunmann Institute for Computing (NIC). Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert hat zahlreiche große Forschungsinfrastrukturen federführend mit aufgebaut und ist darin tätig, unter anderem das JSC, das John von Neumann-Institut für Computing der Helmholtz-Gemeinschaft, die Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE), das europäische Entwicklungsprojekt für Superrechner DEEP und das Jülicher LOFAR-Daten- und Compute-Center im Rahmen des europäischen Radioastronomie-Großprojekts LOFAR.

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