Für viele junge Menschen beginnt mit dem Semesterstart ein ganz neuer Abschnitt in ihrem Leben. Es gilt Abschied zu nehmen von der relativ kleinen und fest umrissenen Welt der Schule und einzutauchen in das verwirrende Universum „Studium“. Wie kann der Start ins neue Leben gut gelingen? Fragen an Studienberaterin Elisabeth Kummert vom Studien-Service-Center (SSC).
Frau Kummert, Sie sind in der Zentralen Studienberatung der erste Kontakt für junge Menschen, die sich für ein Studium an der Goethe-Universität interessieren und sich dafür einschreiben: Was sind Ihre Tipps an die Erstsemester, was sollten die frisch immatrikulierten Studierenden in den ersten Wochen auf jeden Fall berücksichtigen?
Zunächst rate ich dazu, sich über den Besuch der Orientierungsveranstaltungen hinaus mit den Regelungen und Einrichtungen des Fachbereich bzw. des Institutes, an dem studiert wird, vertraut zu machen: Wer ist wofür der richtige Ansprechpartner? Welche Zusatzprogramme gibt es, die mir im Studium helfen und die ich in Anspruch nehmen könnte, z. B. die Programme des „Starken Startes ins Studium“. Es ist wichtig, den Blick dafür zu schärfen, dass Studium anders verläuft als der Schulbesuch, dass ich als Studierender für die Organisation meines Studiums selbst verantwortlich bin und mich darum kümmern muss. Dazu gehört auch die zwar trockene, aber unabdingbare Lektüre der Studienordnung. Um mein Studium gut zu planen und zu strukturieren, muss ich wissen, welche Modalitäten für meinen Studiengang gelten, und dies steht alles in der Studienordnung: Gibt es zeitliche Befristungen für das Ablegen bestimmter Leistungen? Wie viele Wiederholungsversuche habe ich, falls ich einmal durch eine Prüfung durchfallen sollte? Was ist im Krankheitsfall zu tun?
Gibt es nicht auch Einrichtungen an der Universität, die bei diesen Fragen helfen?
Natürlich werden die Studierenden nicht alleine gelassen. Bei Fragen zur Studien- und Prüfungsorganisation helfen die Fachstudienberatungen der Institute, treten allgemeine Probleme im Studium auf, haben wir in der Zentralen Studienberatung dafür stets ein offenes Ohr, für psychische Belastungen wäre die Psychotherapeutische Beratungsstelle der richtige Ansprechpartner, bei der Berufs- und Karriereplanung hilft der Career Service weiter. Falls Unsicherheiten bestehen, wer für welche Fragen zuständig ist, können sich die Studierenden immer auch telefonisch an die Service-Hotline (069-798-3838) wenden oder am Service-Point im PEG-Gebäude auf dem Campus Westend vorbeikommen.
Gibt es typische Fehler, zu denen die Studienanfänger besonders tendieren?
Viele Studierende nehmen sich gerade im ersten Semester zu viel vor. Sie sehen ihre Möglichkeiten im Vorlesungsverzeichnis und wollen in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Studienleistungen erbringen. Dabei berücksichtigen sie nicht, dass zu jedem Veranstaltungsbesuch noch einmal die gleiche Zeit an Vorund Nachbereitung nötig ist. Der Zeitaufwand und auch die Relevanz des Selbststudiums werden noch an den Schulerfahrungen gemessen und einfach unterschätzt. Wenn sich während des Semesters herausstellt, dass doch die falsche Studienwahl getroffen wurde: Was tun? Sobald starke Zweifel an der Studienwahl aufkommen, sollte der Kopf nicht in den Sand gesteckt werden, sondern jetzt gilt es zu handeln:
Das laufende Semester kann noch genutzt werden, um in Veranstaltungen anderer Studiengänge hineinzuschnuppern und sich nach der Möglichkeit eines Fachwechsels zu informieren. Eventuell kommen aber auch andere Hochschultypen oder Studienalternativen wie eine Ausbildung, vermittelt durch die Industrie- und Handelskammer oder die HandUni von A-Z werkskammer, in Betracht. Aber auch diejenigen, die keine starken Zweifel an ihrer Studienwahl haben, sollten die ruhigere Phase nach den ersten Klausuren und Hausarbeiten dazu nutzen, um kurz innezuhalten und eine Bilanz aus dem ersten Semester zu ziehen: Stimmt die Richtung? Wo muss ich nacharbeiten? Wie strukturiere ich die nächsten Semester? Was will ich mit dem Studium eigentlich beruflich anfangen? Die Studienberater der Zentralen Studienberatung stehen für diesen Reflexionsprozess gerne als Gesprächspartner zur Verfügung.
Was sollte ein Erstsemester neben dem Studium sonst noch berücksichtigen?
Ganz klar: Kontakte zu den Kommilitonen knüpfen! Anders als in der Schule entstehen an der Universität durch die flexible Studienorganisation und die Veranstaltungsgrößen die sozialen Kontakte nicht von selbst, auch hier müssen die Studierenden aktiv werden und auf ihre Mitstudierenden zugehen. Wer sich ein gutes soziales Netzwerk an der Universität mit Gleichgesinnten aufbaut, ist auch in Phasen, in denen es mal nicht so gut läuft, nicht allein und kann sich hier dann wieder den nötigen Motivationsschub holen.
Zuletzt gilt es aber auch den Standort-Vorteil der Goethe-Universität in der Studienzeit in vollen Zügen zu nutzen: Die Universität besitzt nicht nur einen sehr schönen (Haupt-)Campus im Herzen der Stadt, sondern ist eben auch in einer Stadt angesiedelt, die als internationale Metropole vielfältige Möglichkeiten bietet, sich in den Semesterferien durch Jobs, Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern auszuprobieren.
Fragen: UR
[dt_call_to_action content_size=“small“ background=“fancy“ line=“true“ style=“1″ animation=“fadeIn“]
Schwerpunkt: Semesterstart
Service-Hotline 069-798-3838
[/dt_call_to_action]
Dieser Artikel ist in der Ausgabe 2.16 des UniReport erschienen [PDF]