Neue Anlaufstelle für R3-Wissenschaftler*innen

GRADE, die (Post-)Graduiertenakademie der Goethe-Universität, hat ihre Zielgruppen erweitert: Nun haben dort neben Promovierenden und Postdoktorand*innen auch R3-Wissenschaftler*innen eine Anlaufstelle. Sie wurde im vergangenen Jahr neu eingerichtet und bietet neben Beratung auch Workshops und Vernetzungsangebote für R3-Wissenschaftler*innen an. Doch was sind eigentlich R3-Wissenschaftler*innen? Es sind promovierte Wissenschaftler*innen, die bereits über langjährige Erfahrung im universitären Betrieb verfügen und in einer Position arbeiten, in der sie selbstständig und eigenverantwortlich forschen. Zugleich befinden sie sich aber noch in der Qualifikationsphase für eine Professur oder bekleiden eine Dauerposition im Mittelbau.

R3-Wissenschaftler*in – Wer ist das?

Im Kontext sogenannter „Nachwuchs“-Themen begegnet man an der Goethe-Universität vermehrt dieser neuen Terminologie: Anstatt von „Promovierenden“, „PhD students“, „Postdocs“ oder der diskussionswürdigen Bezeichnung „Nachwuchswissenschaftler*innen“ wird nun von „R1-“, „R2-“ oder „R3-
Wissenschaftler*innen“ gesprochen. „R“ steht dabei für „researcher“, die Zahl bezeichnet die Karrierephase. Durch diese von der EU entwickelte und von der Goethe-Universität mit Modifikationen übernommene Einteilung kann die häufig unübersichtliche und v. a. unscharfe Begrifflichkeit für die verschiedenen Karrierephasen von Wissenschaftler*innen besser differenziert und handhabbar gemacht werden. Auf der Grundlage der je nach Karrierephase unterschiedlichen Kenntnisse, Kompetenzen, Anforderungen und Tätigkeiten werden vier Profile unterschieden. Sie sind ausführlich im Konzept zur Förderung von Wissenschaftler*innen in der frühen Berufsphase an der Goethe-Universität dargelegt.

Diese Einteilung hat den Vorteil, dass v. a. die sehr heterogene Gruppe der sogenannten Postdocs – sie umfasst die Wissenschaftler*innen, die jetzt in R2 und R3 unterschieden werden – besser ausdifferenziert werden kann. Gerade die Gruppe der R3-Wissenschaftler*innen, zu der u. a. Nachwuchsgruppenleiter*innen, Tenure-Track-Professor*innen, fortgeschrittene Habilitand*innen, Habilitierte und Heisenberg-Stipendiat*innen gehören, lässt sich durch diese Art der Einteilung als solche erst richtig greifen. Auch ihre spezifischen Unterstützungsbedarfe treten durch die Abgrenzung von den R2-Wissenschaftler*innen klarer hervor.

Unterstützungsangebote für R3-Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität

Durch Formate wie das Netzwerk für R3-Wissenschaftlerinnen* und neu berufene Professorinnen am Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität oder die Johanna Quandt Young Academy wurden in den vergangenen Jahren bereits erste Unterstützungsangebote für Teile der R3-Gruppe etabliert. Mit der Schaffung einer Anlaufstelle für die Anliegen und Belange aller R3-Wissenschaftler*innen durch GRADE wird diese Unterstützungsstruktur nun systematisch ausgebaut. Die an der Goethe-Universität arbeitenden R3-Wissenschaftler*innen werden zum einen systematisch erfasst – Interessierte können sich gerne aktiv registrieren –, zum anderen wird sukzessive eine auf ihre Bedarfe zugeschnittene Unterstützungsstruktur aufgebaut.

Neben thematisch relevanten Workshops in unterschiedlichen Formaten, die im Sommersemester 2024 starten, werden aktuell die folgenden Unterstützungsmöglichkeiten für R3-Wissenschaftler*innen angeboten. Sie werden zudem ausgehend von den Rückmeldungen der Zielgruppe stetig weiterentwickelt:

  • R3-Referentin Dr. Eva Noller bei GRADE als erste Anlaufstelle für R3-Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität
  • R3-Homepage bei GRADE: Übersicht über alle für R3-Wissenschaftler*innen relevanten Unterstützungsangebote an der Goethe-Universität, z. B. zu den Themen „Finanzielle Förderung“, „Qualifizierungsangebote“, „Familie“, „Beratung und Coaching“ etc.
  • R3-Peergroup: Regelmäßiges Netzwerk- und Austauschangebot

Wo Unterstützung gefragt ist –Einblicke in eine Umfrage unter R2- und R3-Wissenschaflter*innen

Diese Maßnahmen gründen auch auf den Rückmeldungen zu einer Umfrage unter R2- und R3-Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität, die im Juni und Juli 2023 von GRADE in Kooperation mit der zentralen Abteilung „Forschungsförderung und wissenschaftliche Karriereentwicklung“ des Research Support durchgeführt wurde.

Es wurde deutlich, dass die Wissenschaftler*innen die Unterstützungsangebote der zentralen Abteilungen an der Goethe-Universität, wie GRADE, den Research Support oder das Gleichstellungsbüro, positiv bewerten. Gleichwohl wurde in bestimmten Bereichen Verbesserungsbedarf benannt. So wünschen sich die Wissenschaftler*innen eine übersichtlichere Informationsstruktur, um das von ihnen Gesuchte auf den Seiten der Goethe-Universität schneller zu finden. Gefragt nach den gewünschten Formen der Unterstützung wurde zum einen häufig die Möglichkeit zum Austausch mit der eigenen Peergroup genannt, zum anderen der Wunsch nach einem Angebot für ein unabhängiges Mentoring durch erfahrene Wissenschaftler*innen geäußert. Mit der neu eingerichteten, bedarfsorientierten Informations-Homepage für R3-Wissenschaftler*innen bei GRADE ist bereits ein erster wichtiger Schritt getan, um den Zugang zu zentralen Informationen zu erleichtern. Die auf der Homepage gelisteten Angebote werden fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Mit der Einrichtung der R3-Peergroup startet im Sommersemester 2024 zudem ein Format, das den Austausch zwischen R3-Wissenschaftler*innen, insbesondere zwischen einzelnen Gruppen wie Juniorprofessor*innen oder ERC-Grant-Einwerber*innen, fördert. Weitere Unterstützungsangebote sind in der Planung.

Alle R3-Wissenschaftler*innen sind eingeladen, die neuen Angebote zu nutzen und sich mit eigenen Ideen und Wünschen einzubringen, um auf diese Weise die Herausforderungen dieser Karrierephase gemeinsam besser zu bewältigen.

Bei Fragen, Beratungsbedarf, Hinweisen (z. B. zum Workshopangebot) o. Ä. können Sie sich gerne an Dr. Eva Noller, R3-Referentin bei GRADE (noller@grade.uni-frankfurt.de), wenden.

R3-Homepage www.grade.uni-frankfurt.de/R3 (auch auf Englisch)

R1-Wissenschaftler*innen: Wissenschaftler*innen bis zur abgeschlossenen Promotion/Verleihung des Doktorgrades

R2-Wissenschaftler*innen: Wissenschaftler*innen mit abgeschlossener Promotion, die noch keine Forschungsvorhaben selbstständig und eigenverantwortlich leiten. Sie sind i.d.R. an der Goethe-Universität beschäftigt oder verfügen über ein Forschungsstipendium. Sie gehen einer Tätigkeit in Forschung und ggf. Lehre nach.

R3-Wissenschaftler*innen: Wissenschaftler*innen mit abgeschlossener Promotion, die ein Forschungsvorhaben selbstständig und eigenverantwortlich leiten. Sie befinden sich in der Qualifikationsphase für eine Professur oder arbeiten auf einer Dauerstelle. Dabei gehen Sie einer Tätigkeit in der Forschung sowie i.d.R. auch in der Lehre nach und verfügen i.d.R. über Personal- und Budgetverantwortung.

R4-Wissenschaftler*innen: Wissenschaftler*innen mit unabhängigem Status und internationaler Sichtbarkeit auf ihrem Forschungsgebiet.

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