7.12. / Tag der Rechtspolitik 2017 widmet sich der Fortpflanzungsmedizin

Künstliche Befruchtung, Samenspende, Leihmutterschaft oder „Social Freezing“ – die Reproduktionsmedizin eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, den Kinderwunsch zu verwirklichen. Für unser Rechtssystem wirft das aber eine Vielzahl von Fragen auf. Um sie geht es beim diesjährigen „Tag der Rechtspolitik“ an der Goethe-Universität.

Mehr als fünf Millionen Kinder wurden bis 2015 weltweit mit Hilfe der Reproduktionsmedizin geboren. Was für viele Menschen eine neue Hoffnung ist, nicht kinderlos bleiben zu müssen, stellt für das Rechtssystem eine große Herausforderung dar. Viele bestehende Regelungen sind für die neuen Familienkonstellationen nicht mehr passend. Zudem müssen die Grenzen für den Einsatz von reproduktionsmedizinischen Techniken ausgelotet werden. Sollte die bisher eher restriktive Haltung des deutschen Rechts zur Reproduktionsmedizin verändert werden?

Der diesjährige Tag der Rechtspolitik wird sich unter dem Titel „Väter, Mütter, Kind – Reproduktionsmedizin und Recht“ am Donnerstag, 7. Dezember, 10 bis 14:30 Uhr im Hörsaal I, Hörsaalzentrum (Campus Westend) diesen Fragen widmen.

Prof. Ute Sacksofsky, Verfassungsrechtlerin an der Goethe-Universität, wird erörtern, ob es ein Grundrecht darauf gibt, dass Kinderwünsche durch die Reproduktionsmedizin erfüllt werden. Familienrechtlerin Prof. Marina Wellenhofer, ebenfalls Goethe-Universität, nimmt den Aspekt „Reproduktionsmedizin und rechtliche Elternschaft“ in den Blick. Und Dr. Renata von Pückler, Richterin am Oberlandesgericht in Frankfurt und derzeit beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Berlin, wird aus der familiengerichtlichen Praxis berichten. Auf dem Podium bringt Anne Meier Credner, Verein Spenderkinder, die Sicht der betroffenen Kinder in die Diskussion mit den Vortragenden ein, Lukas Ohly, außerplanmäßiger Professor am Fachbereich 06 die Sicht der evangelischen Kirche.

Der Frankfurter Tag der Rechtspolitik wird seit 1992 jährlich vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium der Justiz veranstaltet.

[dt_call_to_action content_size=“small“ background=“fancy“ line=“true“ animation=“fadeIn“]

Weitere Informationen »

[/dt_call_to_action]

Quelle: Pressemitteilung vom 4. Dezember 2017

Relevante Artikel

© Andranik Hakobyan/Shutterstock

KI-Regulierung made in Frankfurt

Rechtswissenschaftler der Goethe-Universität entwirft Urheberrechtsregeln des ersten EU-Praxisleitfadens für KI-Modelle. Bald drei Jahre ist es her, dass ChatGPT die Welt

(V. l. n. r.): David Gurlitt, Jacob Lemmer, Parand Yaghubi, Leonard Gross, Berkant Yilmaz. Foto: Edmund Blok

Ein Urteil in eigener Sache

Team der Goethe-Universität belegt den 1. Platz im schriftlichen Wettbewerb des Oxford International Intellectual Property Moot Court 2025. Vom 19.

Öffentliche Veranstaltungen
„Beifall für Alfred Dregger“ (1982). Michael Köhler vor dem Bild in der U-Bahn-Station, auf dem er (l.) und sein Mitstreiter Ernst Szebedits zu entdecken sind (s. Markierung). © Dirk Frank

Universitäre Foto-Storys

Nach 40 Jahren: Zwei Stadtteil-Historiker haben zu Barbara Klemms berühmten großformatigen Uni-Fotos in der U-Bahn-Station Bockenheimer Warte recherchiert. Interessante, humorvolle

Kind auf einem Roller © Irina WS / Shutterstock

Wie junge Menschen unterwegs sein möchten

Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert Nachwuchsgruppe CoFoKids an der Goethe-Universität „Von der ‚Generation Rücksitz‘ zu den Vorreitern der

You cannot copy content of this page