Bis 10. Mai noch ist in der Eingangshalle des IG-Farben-Gebäudes der Goethe-Universität die Ausstellung „Umweltveränderungen in der Vergangenheit“ zu sehen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Umweltarchäologie des zentralen Omans während der Bronzezeit. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt UmWeltWandel, das am Institut für Archäologische Wissenschaften, Vor- und Frühgeschichte, angesiedelt ist, kombiniert naturwissenschaftliche und archäologische Methoden, um die Umweltveränderungen und die Lebensweise der Menschen in Zentral-Oman im 3. und 2. Jahrtausend vor Christus zu untersuchen. Seit 2021 werden umfangreiche Daten zu den Umweltbedingungen gesammelt und ausgewertet und mit historischen Ereignissen aus dieser wichtigen Zeit verknüpft. Der so genannte Multi-Proxy-Ansatz des Projekts umfasst die Analyse von Phytolithen (Pflanzenteil aus Kieselsäure), Pollen und Holzkohle zur Bestimmung der Vegetation, die Untersuchung von Schneckenhäusern, die Aufschluss über jahreszeitliche Veränderungen von Niederschlägen und Temperaturen gibt, sowie geomorphologische Analysen, die die Entwicklung der Umweltressourcen, insbesondere des Wassers, und die Anpassung der Gesellschaft daran zusammenfassen. Auch menschliche Eingriffe in das Ökosystem und damit die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt spielen eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojekts liefern innovative Einblicke in die Landschaft der Bronzezeit und liefern auch wertvolle Erkenntnisse über die Nachhaltigkeitsstrategien der Menschen in Zentral-Oman. Durch diese Erkenntnisse können die Ursachen und Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Lebens- und Wirtschaftsweisen einerseits und den Umweltbedingungen in der Region andererseits verstanden werden.
Eine Führung durch die Ausstellung findet am Montag, 6. Mai, um 12 Uhr statt. Treffpunkt in der Rotunde, IG-Farben-Gebäude. Es führt: Dr. Lucas Proctor, Institut für Archäologische Wissenschaften