Neue Einblicke in die Forschung zu Jäger- und Sammlerkulturen Südindiens verspricht die diesjährige Ad. E. Jensen-Gedächtnisvorlesung. Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung konnte die Ethnologin Prof. Nurit Bird-David von der University of Haifa (Israel) als Gast gewinnen.
Der Auftakt ihrer vierteiligen Vorlesungsreihe unter dem Titel „Connectivity: Insights from Hunter-Gatherer Cultures“ findet am Montag, 30. Mai, um 16 Uhr im Casinogebäude, Raum 1.803 (Campus Westend) statt.
Darin geht es um neue Aspekte ihrer Forschung. Nurit Bird-David hat Feldforschung bei den Nayaka, einer Jäger- und Sammler-Gesellschaft in Südindien, durchgeführt. Sie hat mit ihrer Forschung maßgeblich zum Verständnis solcher Kulturen beigegetragen und ist für ihre Arbeiten und Publikationen international bekannt.
Laut Nurit Bird-David stehen bei der Jäger-und Sammler-Forschung bis heute Themen der industrialisierten Gesellschaft im Mittelpunkt wie die angeborene Natur des Menschen, Eigentum, Kernfamilie und Geschlechterrollen. Zugleich leben wir in einer zunehmend digitalisierten Welt, die uns mit neuen Problemen für unser soziales Leben konfrontiert und uns neue Denkansätze liefert. In ihrer Vorlesung wird Prof. Nurit Bird-David über Jäger-und Sammler-Kulturen sprechen und sich dabei auch zeitgenössischen Themen zuwenden, etwa den Themen Konnektivität (Struktur von Verbindungen), soziale Netzwerke und die wachsende Bereitschaft, auf digitalen Plattformen mit Fremden zu kommunizieren. Solche Analysen können neue Perspektiven eröffnen, auf Jäger und Sammler und auf den Wandel in unserer gegenwärtigen Zeit.
Die Vorlesungsreihe ist dem Andenken an den Ethnologen und ehemaligen Direktor des Frobenius-Instituts Adolf Ellegard Jensen (1899–1965) gewidmet.
Weitere Termine:
Jeweils montags, 13., 20. und 27. Juni 2022, 16 bis 18 Uhr
Casinogebäude 1.801/1.802
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend,