Liam B. Murphy ist neuer „Frankfurt Lecturer“

blog_veranstaltung_2016_05_02_Lectures_MurphyDie Frankfurt Lectures des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität finden am 2. und 3. Mai 2016 zum Thema „Private Law and Public Illusion“ statt.

Liam B. Murphy, Professor für Rechtswissenschaft und Philosophie an der New York University, ist neuer „Frankfurt Lecturer“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Der Gerechtigkeitsdenker, der an der Schnittstelle von philosophischer Grundlagenforschung und konkreter rechtlicher Umsetzung arbeitet, widmet sich an zwei Tagen dem Oberthema „Private Law and Public Illusion“. Die Vorträge in englischer Sprache bauen aufeinander auf. Sie beginnen jeweils um 18.15 Uhr im Hörsaalzentrum (Raum HZ 6) auf dem Campus Westend. Am 2. Mai geht es um „Artificial Morality“ und am 3. Mai um „The Persistence of an Illusion“.

In seinen öffentlichen Vorlesungen beleuchtet Liam B. Murphy die Gesetzgebung auf dem Gebiet des Vertrags- und Eigentumsrechts, wie sie in marktwirtschaftlich verfassten Gesellschaften zu finden ist. In weiten Teilen der Öffentlichkeit, so Murphy, herrsche die Meinung vor, dass diese Gesetzte auch die natürlichen moralischen Rechte und Pflichten der Menschen widerspiegeln. Dies sei jedoch eine Illusion, ein – wie er es auch nennt – Missverständnis mit negativen Auswirkungen auf den öffentlichen Diskurs über Möglichkeiten der Ausgestaltung unseres Gesellschaftssystems. Dies betreffe besonders auch die Diskussion über steuerpolitische Fragen. Nach Murphys Ansicht können die Konventionen und Praktiken, die im Zusammenhang mit dem Vertrags- und Eigentumsrecht stehen, nur instrumentell beurteilt werden – und zwar mit Blick auf die dergestalt produzierten sozialen Güter, darunter soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit.

Liam B. Murphy ist Inhaber der Herbert Peterfreund-Professur für Recht und Professor für Philosophie an der Law School der New York University (NYU). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Rechts-, Moral- und politische Philosophie. Eine seiner bekanntesten Publikationen ist „The Myth of Ownership: Taxes and Justice“ aus dem Jahr 2002. Zusammen mit seinem Ko-Autor Thomas Nagel, ebenfalls Philosoph an der NYU, geht es Murphy hier um eine gerechtigkeitstheoretische Durchdringung steuerpolitischer Fragen. Zu seinen jüngsten Publikationen zählen der Aufsatz „Why Does Inequality Matter?: Reflections on the Political Morality of Piketty’s ‘Capital in the Twenty-First Century’” (2015) und die Monographie „What Makes Law : An Introduction to the Philosophy of Law” (2014).

Liam B. Murphy ist der mittlerweile neunte Frankfurt Lecturer. Im Rahmen seiner Frankfurt Lectures lädt der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität herausragende Forscher ein, in zwei aufeinander folgenden Vorlesungen bestimmte Aspekte der Herausbildung normativer Ordnungen auf eine theoretisch innovative und zeitdiagnostisch prägnante Art und Weise zu bearbeiten.

Zu den bisherigen Vortragenden im Rahmen der Frankfurt Lectures gehörten Philip Pettit, der an der Princeton University Philosophie und Politische Theorie lehrt, und R. Jay Wallace, Professor für Philosophie an der University of California, Berkeley. Ebenfalls Frankfurt Lecturer waren Martti Koskenniemi, Völkerrechtler an der Universität Helsinki und Ehrendoktor der Goethe-Universität, sowie Charles Larmore, Professor für Philosophie an der Brown University (Rhode Island, USA). Seine Lectures sind in der Schriftenreihe „Frankfurter Vorlesungen“ unter dem Titel „Vernunft und Subjektivität“ im Suhrkamp Verlag erschienen.

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Frankfurt Lectures im Sommersemester 2016

Liam B. Murphy: Private Law and Public Illusion
Montag, 2. Mai 2016, Lecture I: Artificial Morality
Dienstag, 3. Mai 2016, Lecture II: The Persistence of an Illusion
Jeweils18.15 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ 6

Vorträge in englischer Sprache.
Der Eintritt ist frei, die interessierte Öffentlichkeit herzlich willkommen.

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Quelle: Pressemitteilung vom 28. April 2016

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