Von Politik über Stadtplanung, Filme und Medien bis zu Produkten und Dienstleistungen – all das orientiert sich häufig am mittleren Erwachsenenalter. Altersgerechte Smartphones oder kindgerechte Filme müssen extra gekennzeichnet werden. Die Ränder des Lebenslaufs – Kindheit in der Frühphase, Alter am Ende – fungieren somit als das „Andere“ gegenüber dem Normalzustand, dem Erwachsenenstatus. Dabei können wir viel über das Soziale an sich lernen, wenn wir erforschen, wie wir in unserer Gesellschaft mit Kindern und älteren Menschen umgehen, welche Eigenschaften wir ihnen zuschreiben und welche Rechte und Pflichten ihnen zugewiesen werden. Darum geht es bei der Abschlusstagung des Projekts „Linking Ages“ am Mittwoch, 28. Februar, von 13:30 bis 19:30 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg (Am Wingertsberg 4).
Das Projekt mit dem vollständigen Titel „Linking Ages – Ein Dialog zwischen Kindheits- und Alter(n)sforschung“ ist drei Jahre lang in der Förderlinie „Originalitätsverdacht?“ der VolkswagenStiftung gefördert worden. Angesiedelt ist es am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität, wo es sowohl Forschung zur Kindheit wie die von Prof. Sabine Andresen als auch solche zum Alter(n) (z.B. um Prof. Frank Oswald) gibt. Im Verlauf des Projekts wurden Gemeinsamkeiten in Theorie und Methodik, Themenwahl und daraus abzuleitenden Praxisimplikationen ausgelotet.
Ergebnis des Projekts ist ein internationaler Sammelband, der Beiträge aus Kindheits- und Altersforschung zu den diskutierten Themenbereichen, den dabei relevanten Begrifflichkeiten und damit einhergehenden Fragestellungen verbindet. Der Band soll in Bad Homburg vorgestellt und diskutiert werden. In den einzelnen Vorträgen wird thematisiert, wie die Gesellschaft mit Kindern und älteren Menschen umgeht und wie diese sich zu diesen Alterszuschreibungen positionieren – zum Beispiel hinsichtlich des Schutzes vor Gewalt, in der Pflege, in der Stadtplanung oder beim Thema Nachhaltigkeit.
Neben Persönlichkeiten aus der einschlägigen Wissenschaft ist auch die Stadtgesellschaft vertreten und geht mit den Forschenden der Goethe-Universität in Dialog.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Um Anmeldung wird gebeten unter: mordeja@em.uni-frankfurt.de