Forschung raus an die Öffentlichkeit
Wissenschaftliche Forschung beeinflusst fast alle Bereiche unseres Lebens – von medizinischen Fortschritten über technische Innovationen bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Doch oft bleibt sie für viele Menschen schwer zugänglich. Fachsprache und komplexe Themen schaffen eine Distanz zwischen Forschern und der Öffentlichkeit. Damit Forschung ihren vollen Nutzen entfalten kann, muss sie verständlicher und breiter vermittelt werden.
Die Goethe-Universität zeigt, wie es gelingen kann, Forschung zugänglich zu machen. Mit Initiativen wie der »Bürger-Universität«, der »Kinder-Uni« und dem Gesprächsformat »Wissen angezapft « gelingt es seit Jahren, Forschung verständlich und anschaulich darzustellen. Ein aktuelles Highlight ist das »Science Festival Frankfurt« der »Frankfurt Alliance« – einem Bündnis aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Goethe-Universität –, das Wissenschaft erlebbar macht und die Distanz zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiter abbaut.
Direkte Interaktion zwischen Forschern und Bürgern
Unter dem Motto »Wissenschaft erobert Frankfurt« verwandelte das Science Festival den Roßmarkt in ein großes Open-Air-Labor. Die Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, bei Vorträgen, Mitmachaktionen und Experimenten direkt in Forschungsthemen einzutauchen. Das Festival bot ein breites Spektrum an Themen, von Vorträgen wie »Glück oder Geld?« bis hin zu interaktiven Angeboten. Ein riesiges Herzmodell konnte erkundet werden, und Experimente mit Teilchenbeschleunigern wurden hautnah erlebbar. Das direkte Erleben und Mitmachen machte wissenschaftliche Inhalte greifbarer und weckte Neugier.
Mehrwert für alle
Die verständliche Kommunikation von Wissenschaft bringt Vorteile für beide Seiten: Für die Forscher bietet der Austausch mit der Öffentlichkeit die Möglichkeit, ihre Themen aus neuen Perspektiven zu betrachten und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu schärfen. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nur erklärt, sondern durch den Dialog besser verständlich gemacht. Gleichzeitig entstehen durch das Feedback der Öffentlichkeit wertvolle neue Impulse. Für die Gesellschaft ist eine klarere Wissenschaftskommunikation der Schlüssel, um wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglicher zu machen. Je mehr Menschen verstehen, woran geforscht wird, desto größer der Nutzen: Forschungsergebnisse lassen sich leichter in den Alltag integrieren, und das Verständnis für wichtige Themen – ob Klima, Gesundheit oder Technologie – wächst. Eine transparente Vermittlung von Forschung trägt auch dazu bei, das Vertrauen in wissenschaftliche Prozesse zu stärken, was besonders in Zeiten von Krisen, wie der COVID-19-Pandemie, von zentraler Bedeutung ist.
Nicht nur für Fachkreise relevant
Initiativen wie das »Science Festival Frankfurt« zeigen, dass Wissenschaft spannend und relevant für alle ist. Sie bringen Forschung dorthin, wo sie gebraucht wird – in den Alltag der Menschen. Die Goethe-Universität ist überzeugt: Wissenschaft betrifft alle und sollte selbstverständlich Teil des gesellschaftlichen Diskurses sein. Wenn Forschung verständlicher kommuniziert wird, können mehr Menschen aktiv am Fortschritt teilhaben und davon profitieren.
Heike Jüngst