
„Es war das erste Übersetzungsseminar, das wir abgehalten haben, seitdem ChatGPT auf den Markt gekommen ist, und deswegen waren wir sehr gespannt, wie viele sich anmelden würden – wir waren positiv überrascht, dass es insgesamt 22 waren. Die Teilnehmenden kamen aus ganz Deutschland, aus der Schweiz und Österreich“, berichtet Marlene Hastenplug, Dänisch-Lektorin und Organisatorin der Veranstaltung. Der Eröffnungsvortrag von Heide Franck hatte den Titel: „Literarisches Übersetzen: Kann KI das?“ Heide Franck begründete sachlich und auf der Basis von Experimenten, dass KI (noch nicht) gut dafür geeignet sei, weil Sprachmodelle nur mit Form und nicht mit Inhalt arbeiten. Nicht Wissen, sondern statistische Wahrscheinlichkeit bilde die Grundlage von ChatGPT, deswegen erkenne ein KI-Tool auch keine Mehrdeutigkeit, keine idiomatischen Ausdrücke und sei auch nicht konsistent im Ton. „Der Vortrag bestätigt uns auf jeden Fall darin, dass es noch gerechtfertigt ist, ein Übersetzungsseminar anzubieten“, freut sich Marlene Hastenplug. Ein Workshop war einem Text der im Moment (posthum) erfolgreichsten dänischen Autorin gewidmet, nämlich Tove Ditlevsen (1917–1976). Nach ihrem kleinen Zeitungsartikel (auf Deutsch: Ulla und die harte Welt) wurde auch das Seminar benannt: „Hinaus in die harte Welt“. „Zu diesem Titel passte übrigens auch der Beitrag des Vertriebsexperten Rainer Vollmar, der uns auf den letzten Stand brachte, was die Entwicklungen in der deutschen Buchbranche betrifft“, sagt Marlene Hastenplug. Alle Teilnehmenden hatten zwei Probeübersetzungen eingereicht, die von erfahrenen Übersetzerinnen und Übersetzer korrigiert und besprochen wurde. Diese Workshops wurden geleitet von Mitorganisator Ulrich Sonnenberg sowie den Alumnae Franziska Hüther und Ursel Allenstein.










