Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein neues interdisziplinäres Graduiertenkolleg an der Goethe-Universität bewilligt. Im Kolleg „AVE“ arbeiten Mediziner und Pharmazeuten zusammen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs an die Erforschung von Entzündungsreaktionen heranzuführen.
Ausgangspunkt für die Einrichtung des Graduiertenkollegs „AVE“ ist die Hypothese, dass der Körper Entzündungen aktiv auflöst, indem er bisher nicht bekannte entzündungsauflösende Mediatoren herstellt oder bekannte Mediatoren in veränderter Funktion einsetzt. Bisher war man davon ausgegangen, dass es ausreicht, die entzündungsfördernden Moleküle medikamentös auszuschalten. Aber das ist wegen der Vielzahl der ähnlich wirkenden Entzündungsmediatoren nicht in Gänze möglich. Zusätzlich können als Nebenwirkung Infektionen mit Erregern auftreten, welche die Immunschwäche des Körpers ausnutzen.
Das Graduiertenkolleg „AVE“ vereint Projektleiter des Fachbereichs Medizin, des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie und des Georg-Speyer-Hauses. Es bündelt somit vorhandene Expertisen zu Mechanismen der Entzündungsauflösung und ermöglicht Doktoranden aus dem biomedizinischen Bereich eine fachübergreifende Ausbildung. Inhaltlich schließt das Graduiertenkolleg an Fragestellungen zum Thema „Signalling“ des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität an. Diese umfassen die Vermittlung von Signalen im Körper und die daran beteiligten Moleküle. Ebenso knüpft „AVE“ an die bestehenden Strukturen der Translationalen Forschung an, die eine möglichst enge Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung anstreben. In den nächsten 4,5 Jahren sollen insgesamt 22 Doktoranden ausgebildet werden.