Lars Meier, Professor für Soziologie der sozialen Ungleichheit an der Goethe-Universität, hat sich in dem Beitrag „Eine soziologische Unschärferelation“ kritisch mit der Studie von Richard Traunmüller und Matthias Revers über die Frankfurter Studierenden des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften auseinandergesetzt. Traunmüller und Revers hatten in ihrer Studie, erschienen in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, im Hinblick auf die Umfrageergebnisse festgestellt, „dass sich Studierende häufig sprachlich angegriffen fühlen und dass sich ein beträchtlicher Anteil für die Einschränkung der Meinungsfreiheit ausspricht. Auch finden wir Hinweise für Konformitätsdruck“ (s. auch die Diskussion im UniReport 6/2020). Meier schreibt in seiner Replik, dass der Aufsatz von Revers und Traunmüller Erkenntnisinteresse und Positionalität der durchgeführten Forschung verschleiere. Eine Offenlegung wäre aber notwendig, um die Grundlagen der schwerwiegenden methodischen Probleme, der Fallauswahl und der unbelegten Behauptungen des Aufsatzes verstehen zu können. „Im Widerspruch zu der falschen Annahme, dass Meinungsfreiheit grenzenlos sei und auch mit einer Freiheit einhergehe, andere zu diskriminieren, legt meine Replik die Notwendigkeit […] dar, dass auch an den Universitäten Diskriminierungen aktiv vermieden werden müssen.“
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Dieser Beitrag ist in der Ausgabe 3/2021 (PDF) des UniReport erschienen.