Uniklinikum Frankfurt unterstützt Projekt „Schüler retten Leben“

Schülerinnen und Schüler der Helmholtz-Schule in Frankfurt üben Herzdruckmassage. Foto: Uniklinikum Frankfurt

Drei Tage lang übten Schülerinnen und Schüler der Helmholtzschule in Frankfurt „Wiederbelebung bei einem plötzlichen Herzstillstand“ im Rahmen einer Initiative der Universitätsklinika Gießen und Marburg sowie Frankfurt.

Jährlich kommt es in Deutschland zu 40.000 bis 64.000 Fällen von plötzlichem Herzstillstand. Es kann jeden treffen. Wird nicht innerhalb von fünf Minuten eine Herzdruckmassage durchgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens gering. Rettungskräfte sind jedoch in den seltensten Fällen in unter fünf Minuten vor Ort. Es ist daher von enormer Wichtigkeit, möglichst große Teile der Öffentlichkeit für diesen Fall zu schulen. Eine optimale Laienreanimation kann die Überlebenschance verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin in Kooperation mit dem German Resuscitation Council setzt damit schon früh an: Unter dem Titel „Schüler retten Leben“ sollen Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 das Thema „Wiederbelebung bei einem plötzlichen Herzstillstand“ im Unterricht durchnehmen. In anderen Ländern haben ähnliche Projekte zur Schulung von Schülern zu nachweislich verbesserten Überlebenschancen im Ernstfall geführt.

Die Universitätsklinika Gießen und Marburg sowie Frankfurt unterstützen dieses Projekt als bundesweit einzige Universitätskliniken. Vom 11. bis 13. Juni führten sie gemeinsam Unterrichtseinheiten zur Wiederbelebung an der Helmholtzschule in Frankfurt durch. Prof. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Frankfurt, leitete die Unterrichtseinheiten am 12. Juni selbst und freut sich über das ehrenamtliche Engagement der Ärzteschaft:

„In 75 Prozent aller Fälle von plötzlichem Herzstillstand ist eine weitere Person anwesend. Wenn diese Person sofortige Reanimationsmaßnahmen startet, verbessert sich die Überlebenschance drastisch. Je mehr und je früher Menschen wissen, wie Wiederbelebung funktioniert, desto besser. Insofern sind wir gerne bereit, dieses wichtige Projekt zu unterstützen“, so Zacharowski.

Doppelstunde Lebensrettung

Während der drei Tage wurden an der Helmholtzschule jeweils zwei Doppelstunden zum Thema abgehalten. Der kurze Theorieeinstieg verdeutlichte zunächst die enorme Relevanz der Herzdruckmassage: Schon nach drei Minuten Herzstillstand erleidet das Gehirn irreversible Schäden; nach fünf Minuten haben sich die Überlebenschancen bereits halbiert. Den Schülern wurde so schnell klar: Der größte Fehler, den man bei einer Herzdruckmassage machen kann, ist, keine zu versuchen.
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Der größte Fehler, den man bei einer Herzdruckmassage machen kann, ist, keine zu versuchen.
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Dass eine solche lebensrettende Massage noch dazu nicht schwer ist, durften die Schülerinnen und Schüler der Helmholtzschule im Anschluss selbst herausfinden. Schritt für Schritt erlernten sie den entscheidenden Dreitakt: Prüfen (Ist die Person bei Bewusstsein? Atmet sie noch?) – Rufen (112 wählen) – Drücken (mit der Herzdruckmassage beginnen). Zum Takt des Bee-Gees-Klassikers „Stayin Alive“ übten sich die Schüler nach und nach an den von den Kliniken bereitgestellten Puppen.

Am Dienstag erlebten die Schüler abschließend eine besondere Freude: Unter den strengen Augen von Prof. Zacharowski und Dr. Detlef Kuhn, Oberarzt der Anaesthesiologie und operativen Intensivmedizin am Universitätsklinikum Gießen, führte Schulleiter Gerrit Ulmke selbst eine Herzdruckmassage durch.

Im Anschluss zeigte er sich hoch zufrieden mit der dreitägigen Veranstaltung: „Die Helmholtzschule ist bundesweit die einzige Schule, die Reanimationsunterricht in Kooperation mit drei Universitätsklinika durchführt. Für unsere Schülerinnen und Schüler ist der praktische Unterricht eine interessante Abwechslung und wir als Schulleitung freuen uns, uns an nachhaltigen Maßnahmen zur Steigerung der Überlebensrate bei Herzstillstand beteiligen zu können.“

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt

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