Den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre erhalten in diesem Jahr der Zahnmediziner PD Dr. Puria Parvini, die Koordinatorin eines Goethe-Orientierungsstudiums Dr. Bianca Bertulat und der Professor für Religionspädagogik Prof. David Käbisch. Der Preis wurde gestern zum 22. Mal von der Goethe-Universität gemeinsam mit der Stiftung der Frankfurter Sparkasse vergeben.
Zum 22. Mal ist gestern an der Goethe-Universität der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre verliehen worden. Damit ausgezeichnet wurden ein Zahnmediziner, die Koordinatorin eines naturwissenschaftlichen Orientierungsstudiums und ein evangelischer Religionspädagoge. Der Preis wird von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der Goethe-Universität gemeinsam vergeben.
Den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis erhielt PD Dr. Puria Parvini, der als Leitender Oberarzt an der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie der Goethe-Universität tätig ist. Der 2. Preis (10.000 Euro) ging an Dr. Bianca Bertulat, die als Koordinatorin des Goethe-Orientierungsstudiums Natur- und Lebenswissenschaften der Goethe-Universität wirkt. Mit dem 3. Preis (5.000 Euro) wurde der Religionspädagoge Prof. David Käbisch ausgezeichnet, der die Professur für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts am Fachbereich Evangelisch Theologie innehat.
„Über gute Lehre sollte viel mehr gesprochen werden, sie gehört einfach ins Rampenlicht“, betonte Prof. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Lehre an der Goethe-Universität, anlässlich der Verleihung. „Unsere Studierenden haben es verdient, die bestmögliche Bildung und Ausbildung zu erhalten – egal welchen beruflichen Weg sie später einschlagen werden. Letztlich ist auch Spitzenforschung nicht denkbar ohne eine begeisterte, begeisternde Lehre und engagierte Dozentinnen und Dozenten. Der 1822-Universitätspreis macht es uns möglich, auf herausragende Beispiele hinzuweisen, die Schule machen sollten“, so Thompson.
Dr. Ingo Wiedemeier, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse: „Um exzellente Lehre sichtbar zu machen und ihr die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdient, hat die Stiftung der Frankfurter Sparkasse vor 22 Jahren eine Partnerschaft mit der Goethe-Universität begründet und den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre ins Leben gerufen. Es ist uns eine große Freude, Jahr für Jahr das besondere Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Leistungen in den Mittelpunkt zu stellen und zu würdigen.“
Die diesjährige Preisverleihung stand unter dem Motto „Exzellente Lehre erleben“. Thessa König und Felix Burose, die beide Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität studieren, moderierten die Veranstaltung und schlüpften in die Rolle der Dozentin bzw. des Dozenten, die ein Proseminar zum Thema „Einführung in die exzellente Lehre der Goethe-Universität“ hielten. Außerdem trat das lokale Improvisationstheaters „Der Fuchs“ mit einer interaktiven Übung zur exzellente Lehre auf.
Der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre wird jährlich vergeben. Er schärft das Bewusstsein für die Bedeutung innovativer Hochschullehre und macht das Engagement herausragender Lehrender sichtbar. Den ersten und dritten Preis fördert die Stiftung der Frankfurter Sparkasse mit insgesamt 20.000 Euro, der 2. Preis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Goethe-Universität finanziert. Das Nominierungsrecht liegt bei den Studierenden. Die Entscheidung darüber, wer den Preis letztendlich erhält, obliegt einer Kommission, in der alle Statusgruppen sowie die Geschäftsführung der Stiftung der Frankfurter Sparkasse vertreten sind. Die wichtigsten Kriterien für die Vergabe sind: Innovation in der Lehre, besondere Qualität der Lehrveranstaltungen sowie außergewöhnliches Engagement in der Betreuung von Studierenden.
Die Ausgezeichneten
PD Dr. Puria Parvini, der den 1. Preis erhält, arbeitet als Leitender Oberarzt an der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie. In ihrem Nominierungsschreiben heben die Studierenden hervor, dass Parvini sich sehr dafür einsetzt, den zahnmedizinischen Nachwuchs auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu bringen. Mit Hilfe einer ausführlichen Dokumentation seiner Patientenfälle füllt er den theoretischen Inhalt seiner Vorlesungen mit Leben. Er ermöglicht den Studierenden zum Teil auch eine aktive Teilnahme an Operationen. Nicht nur für Fragen steht er auch außerhalb seiner Arbeitszeit zur Verfügung: Er ermöglicht den Studierenden auch die Teilnahme an Vorträgen für approbierte Zahnärzte. Durch seine interdisziplinäre Ausrichtung öffnet er den Studierenden den fachlichen Horizont und bereitet sie umfassend auf ihren Beruf vor.
Den 2. Preis erhält Dr. Bianca Bertulat, die als Koordinatorin des Goethe-Orientierungsstudiums Natur- und Lebenswissenschaften tätig ist. Das Goethe-Orientierungsstudium richtet sich an Studieninteressierte mit einem ausgeprägten Interesse an Natur- und Lebenswissenschaften, denen die Entscheidung für ein Studienfach noch schwerfällt. Das vorgeschaltete Orientierungsstudium ermöglicht es den teilnehmenden Studierenden, zu einer fundierten Studienwahl zu kommen. Dafür entwickelt Bertulat gemeinsam mit den Fachbereichen Biowissenschaften, Geowissenschaften/Geographie und Sportwissenschaften Lehrveranstaltungen, die hierfür geeignet sind, darunter sind zum Beispiel zwei Praxisprojekte, ein Mentoring-Seminar und eine Berufsfeldorientierung. Bertulat motiviert die Studierenden, sich auf wissenschaftliches Denken einzulassen und fördert die Begeisterung für Natur- und Lebenswissenschaften. Unermüdlich setzt sie sich für die Weiterentwicklung von Lehrangeboten ein und ist dafür ständig in interdisziplinären Gesprächen.
Der 3. Preis geht an Prof. David Käbisch, der an der Goethe-Universität Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts lehrt. Käbisch wurde von den Studierenden wegen seines innovativen Lehrangebots ausgewählt. Er vermittelt seinen Studierenden eine hohe Kompetenz in multimedialen Lehransätzen. Ein sehr erfolgreiches Lehrprojekt ist Relithek.de, ein Multimediaportal zur (inter)religiösen Verständigung und Bildung, welches einen interreligiösen Dialog bundesweit angeregt hat. Dieses Projekt wurde vor einem Jahr mit einem weiteren Projekt erweitert: SANE, das Selbstlerntool Ambivalente Narrative in Erklärfilmen, womit Lehramtsstudierende erzähltheoretische, mediendidaktische und fachdidaktische Kategorien für die Analyse von Erklärfilmen kennenlernen. Käbisch vermittelt seinen Studierenden das Handwerkszeug, sowohl philosophisch als auch technisch, sich mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinanderzusetzen und zu diskutieren, so dass sie diese Fähigkeiten auch in ihre Lehrtätigkeit einfließen lassen und weitergeben können.
Neben den Ausgezeichneten wurden folgende Lehrenden nominiert:
- Dr. Rupert Abele, Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
- Dr. Mahmoud Bassiouni, Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften
- Dr. Johannes Friedrich Diehl, Fachbereich 06 – Evangelische Theologie
- Prof.in Dr. Frederike Felcht, Fachbereich 10 – Neuere Philologien
- Marlene Hastenplug, cand. mag., Fachbereich 10 – Neuere Philologien
- Dr.in Lena Hoffmann, Fachbereich 10 – Neuere Philologien
- Dr.in Mariam Kamarauli, Fachbereich 09 – Sprach- und Kulturwissenschaften
- Dr.in Friederike Korneck, Fachbereich 13 – Physik
- Prof.in Dr. Antje Krause-Wahl, Fachbereich 09 – Sprach- und Kulturwissenschaften
- Prof.in Dr. Meike Piepenbring, Fachbereich 15 – Biowissenschaften
- Dr. Patrick Poppe, Fachbereich 07 – Katholische Theologie
- Prof. Dr. Jochen Roeper, Fachbereich 16 – Medizin
- Mohamed Salhi, M.A., Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften
- Prof. Dr. Achim Schmidtko, Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
- Prof. Dr. Martin Schultze, Fachbereich 05 – Psychologie und Sportwissenschaften
- Dr.in Katja Schulz, Fachbereich 10 – Neuere Philologien
- Jonas Schwarzlose, M.A., Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften