„Mittwochskonferenzen“: Öffentliche Vortragsreihe des FZHG im Mai

Das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften (FZHG) der Goethe-Universität lädt im Sommersemester noch zu zwei öffentlichen Vorträgen im Rahmen seiner „Mittwochskonferenzen“ ein. Sie finden jeweils um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411 stattfinden.

Am 17. Mai spricht David B. Ruderman, Professor für Modern Jewish History an der University of Pennsylvania Philadelphia über „Defending the Integrity of Rabbinic Judaism in 19th Century Europe: The Response of Isaac Baer Levinsohn to the Missionary Assaults of his Day”.

https://aktuelles.uni-frankfurt.de/event/defending-the-integrity-of-rabbinic-judaism-in-19th-century-europe/

Am 31. Mai hält Dario Gamboni, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Genf einen Vortrag mit dem Titel „Ein Radioapparat im Empire-Stil: Reflektierte Konservierung der Vergangenheit in Künstler- und Sammlermuseen“.

https://aktuelles.uni-frankfurt.de/event/ein-radioapparat-im-empire-stil-reflektierte-konservierung-der-vergangenheit-in-kuenstler-und-sammlermuseen/

David B. Ruderman beschäftigt sich mit der Replik des hebräisch russischen Schriftstellers Isaac Baer Levinson (1788–1860) auf Alexander McCaul (1799–1863), prominentester Vertreter der „London Society for Promoting Christianity amongst Jews”. McCaul veröffentlichte 1837 einen scharfen Angriff auf den Talmud und löste damit große Irritation unter den Juden aus. Levinsohn, gut vernetzt mit der zeitgenössischen Wissenschaft und oft „russischer Mendelssohn“ genannt, argumentierte sehr elaboriert, wie das Judentum angesichts der vielfältigen Herausforderungen der Moderne seinen authentischen Charakter behalten und sich dennoch reformieren könnte. Levinsohn war nicht nur sehr belesen in rabbinischen Quellen, er verfügte auch über umfassende Kenntnisse der alten und modernen Geschichte.

Dario Gamboni thematisiert in seinem Vortrag die Bedeutung der Konservierung. Sie gehört zu den Aufgaben der meisten Museen und schließt allmählich auch Geschichte und Substanz der Museen selbst ein – von der Präsentation der Sammlungen bis zur Architektur. Daraus resultiert eine Spannung zwischen der Anpassung an sich stets verändernde Umstände und Erwartungen einerseits sowie Kontinuität und Selbstreflexivität andererseits, so der Referent. Aus der Betrachtung von Künstler- und Sammlermuseen, die sich ein unverändertes Weiterleben als Ziel geben und die Erinnerung an ihre Gründer, die Erhaltung von Kunst und Kultur erfinderisch und manchmal humorvoll pflegen, gewinnt Gamboni spannende Erkenntnisse.

Quelle: Pressemitteilung vom 16. Mai 2017

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