Der Deutsche Hochschulverband (DHV) stellt jeden Monat in seinem Newsletter Nachrichten aus der Hochschulwelt zusammen. Unter anderem geht es im April um die folgenden Themen:
Unis inzwischen zu 50 Prozent aus Dritt- und Projektmitteln finanziert: Die vier großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Max-Planck-Gesellschaft) haben laut einer Studie des FiBS-Forschungsinstituts zwischen 1995 bis 2015 eine günstigere und stabilere Finanzierungsentwicklung als die Universitäten genommen. Während sich das Wachstum bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor allem aus zusätzlichen Grundmitteln von Bund und Ländern speist, finanzieren sich die Universitäten zunehmend aus Dritt- und Projektmitteln. Kamen – unter Einbeziehung der Einnahmen und Ausgaben für die Krankenversorgung in den Universitätskliniken – bis Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Mittel der Universitäten überwiegend aus den Landeshaushalten (56 gegenüber 44 Prozent), so sind es 2015 nur noch 44 zu 56 Prozent.
Zeitplan für Paktgespräche: Um den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen frühzeitig Planungssicherheit zu geben, wird die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) ihre Beratungen über die Nachfolgevereinbarung zum Hochschulpakt, zum Pakt für Forschung und Innovation und zum Qualitätspakt Lehre im Frühjahr 2019 abschließen und den Regierungschefinnen und –chefs des Bundes und der Länder zu ihrer Sitzung im Juni 2019 vorlegen.
Außeruniversitäre Forschung: Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen haben 2016 in Deutschland rund 12,7 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben – 1,9 Prozent mehr als 2015. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen hatten 2016 einen Anteil von 13,8 Prozent an den gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland. Auf die Hochschulen entfielen 18 Prozent. Der größte Teil (68,2 Prozent) der Forschungs- und Entwicklungsausgaben wurde vom Wirtschaftssektor getätigt.
Weltweit sind am 14. April 2018 in mehr als 600 Städten Tausende Menschen beim „March for Science“ für die Freiheit und Unabhängigkeit der Forschung auf die Straße gegangen. In Deutschland gab es in 20 Städten Kundgebungen. Neben den „klassischen“ Demonstrationen wurden erstmals auch andere Formate erprobt. Interessierte konnten direkt mit Forscherinnen und Forschern über Wissenschaft diskutieren, etwa in der „Science Arena“ auf dem Frankfurter Römerberg.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Hochschulen dazu aufgefordert, Studierende bestmöglich auf den Übergang ins Arbeitsleben vorzubereiten. Die Wirtschaft brauche praxisnah qualifizierte Hochschulabsolvent/innen, die sich schnell und flexibel in betriebliche Abläufe integrieren könnten. Auch müsse die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung „konsequent“ verbessert werden. Eine „flächendeckende Öffnung des Master-Zugangs für Absolventen der Höheren Berufsbildung“ solle kein „Tabu“ darstellen. Heftige Kritik an den Leitlinien äußerte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK): Ein Studium beinhalte über die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt hinaus die Vermittlung von Fachwissen und Methodik, Persönlichkeitsbildung und die Befähigung zum gesellschaftlichen Engagement.
Verdreifachung der Immatrikulationen von Flüchtlingen: Die Zahl der Neuimmatrikulationen von Flüchtlingen für ein Bachelor-, Master- oder Promotionsstudium an deutschen Hochschulen hat sich im Vergleich zwischen dem laufenden und dem vorangegangenen Wintersemester auf fast 3.000 nahezu verdreifacht. Auch nach der Immatrikulation benötigten die Geflüchteten im Erststudium oder während der akademischen Nachqualifizierung eine besondere Betreuung, ergab die Befragung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Deutlich weniger nachgefragt sind nach Erkenntnissen der HRK inzwischen Angebote wie Schnupperstudien oder Gasthörerschaft. Die Teilnahme an solchen Angeboten, die nicht direkt der Vorbereitung auf ein Studium dienen, habe sich nahezu halbiert.
Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat auf dem Forschungsgipfel 2018 die Gründung einer Innovationsagentur für Sprunginnovationen angekündigt. „Wir brauchen Innovationen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen“, erklärte sie.Es gelte das Zusammenleben in einer Gesellschaft zu gestalten, die immer vielfältiger werde und eine Lebens- und Arbeitswelt neu zu ordnen, die eine rasante Technologieentwicklung erfährt. Karliczek forderte Staat und Wirtschaft auf, gemeinsam die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren noch einmal deutlich zu erhöhen, um bis zum Jahr 2025 auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu kommen. Darüber hinaus kündigte Karliczek an, sich konsequent auf die großen Herausforderungen ausrichten: Digitalisierung, Gesundheit und Pflege, Klima und Energie, Mobilität, Sicherheit, Zukunft der Arbeit.
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Die Langversionen dieser Meldungen und weitere Nachrichten sind nachzulesen im DHV-Newsletter 4/2018.
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