Hochschulnachrichten: Aus dem DHV-Newsletter 7/2017

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) stellt jeden Monat in seinem Newsletter Nachrichten aus der Hochschulwelt zusammen. Unter anderem ging es im Juli um die folgenden Themen:

Der Bundesrechnungshof hat massive Kritik an einer „Überfinanzierung“ außeruniversitärer Forschungseinrichtungen geäußert, die im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation jährliche Haushaltserhöhungen von derzeit drei Prozent erhalten. Seinen Berechnungen zufolge horten die Institute derzeit Fördermittel in Höhe von 1,04 Milliarden Euro, die sie in den vergangenen vier Jahren nicht ausgegeben haben. Diese „Mittelansammlung“ lasse sich „nicht primär auf wissenschaftsspezifische Gründe“ zurückführen. Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft wies die Vorwürfe zurück.

DEAL-Verhandlungen: Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fühlt sich durch eine Entscheidung des Bundeskartellamts in ihrer Position bei den Verhandlungen um bundesweite Lizenzverträge für elektronische Fachzeitschriften großer Wissenschaftsverlage bestätigt. Ende Mai habe die Behörde den Entschluss gefasst, kein Verfahren gegen das Projekt DEAL einzuleiten, teilte die HRK mit. Damit werde eine Beschwerde des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nicht aufgegriffen. Dieser hatte DEAL vorgeworfen, seine Marktmacht beim Bezug elektronischer Zeitschriften zu missbrauchen. HRK-Präsident Prof. Horst Hippler rief die Verlage dazu auf, „sich endlich ernsthaft mit den Forderungen der Wissenschaft auseinandersetzen, anstatt zu versuchen, die Verhandlungen zu verschleppen oder überholte Geschäftsmodelle durchzudrücken“. Im Rahmen des Projekts DEAL sollen wissenschaftliche Artikel künftig auch zuerst Open-Access-basiert veröffentlicht werden können und damit kostenlos sowie uneingeschränkt zugänglich sein. Wissenschaftseinrichtungen würden Verlage dann für die Veröffentlichung von Beiträgen bezahlen und nicht mehr für das Lesen.

Insgesamt 1.581 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Jahr 2016 ihre Habilitation an wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, nahm die Gesamtzahl der Habilitationen im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Prozent ab. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der weiblichen Habilitierten um vier Prozent auf 481. Dies entspricht einem Frauenanteil an den Habilitationen von 30 Prozent. Damit hat sich der kontinuierliche Anstieg des Frauenanteils weiter fortgesetzt. 2006 hatte er noch bei 22 Prozent gelegen.

Am 4. Juli wurden die Gewinner der ersten Auswahlrunde der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ bekanntgegeben. Aus 118 Bewerbungen von 168 Hochschulen wurden 19 Einzel- und 10 Verbundvorhaben ausgewählt, an denen 48 Hochschulen beteiligt sind, darunter 35 Fachhochschulen, eine Kunst- und Musikhochschule sowie 12 Universitäten und Pädagogische Hochschulen. Der Beginn der Förderung ist für Anfang 2018 geplant. Es werden für bis zu fünf Jahre Mittel in Höhe von jährlich jeweils bis zu zwei Millionen Euro für Anträge einzelner Hochschulen und jeweils bis zu drei Millionen Euro für Anträge von Hochschulverbünden veranschlagt. Sie soll Hochschulen u.a. darin unterstützen, sich neben Forschung und Lehre auch im Leistungsbereich Transfer und Innovation zu profilieren.

Im Bundesdurchschnitt sind 42,4 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer geringfügigen Steigerung um 0,9 Prozent. Die Fächergruppe mit den höchsten Numerus-Clausus-Quoten bleibt die Gruppe der Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften mit gut 53 Prozent. In den Sprach- und Kulturwissenschaften können sich dagegen Studierende in rund 70 Prozent aller Studiengänge ohne zahlenmäßige Beschränkung einschreiben.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will die Gleichstellung von Männer und Frauen in der Wissenschaft weiter vorantreiben. So sollen die im Jahr 2008 eingeführten „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ fortgeführt werden. Die Mitglieder sollen sich dazu verpflichten, künftig alle zwei bis drei Jahre qualitative Berichte zu wechselnden Schwerpunktthemen einzureichen. Zudem will die DFG ihre Förderverfahren und -instrumente auf mögliche strukturelle Hemmnisse hin untersuchen und die Gleichstellung von Männern und Frauen durch geeignete Maßnahmen fördern.

Hochschulkompass in neuem Gewand: Der Online-Kompass für die Hochschulwelt ist gründlich überholt worden: Unter www.hochschulkompass.de bietet die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) nun auch kompakte Informationen über Profile und Selbstverständnis einzelner Hochschulen.

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Die Langversionen der Meldungen sind nachzulesen im DHV-Newsletter 7/2017, außerdem weitere Themen, unter anderem:

  • Mindestens eine Milliarde Euro für die ostdeutschen Hochschulen gefordert
  • Wer wird „Hochschullehrer/in des Jahres“?
  • Hochschulpakt II: 13 Milliarden Euro für 720.000 zusätzliche Erstsemester
  • DFG: Drei Milliarde Euro Fördermittel für mehr als 31.000 Projekte
  • Mehr ausländische Studierende und Wissenschaftler  [/dt_call_to_action]

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