Stellungnahme der Antidiskriminierungsstellen hessischer Hochschulen

Solidaritätserklärung der Antidiskriminierungsstellen der Universität Kassel, der Philipps-Universität Marburg und der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Am Abend des 19.02. wurden in Hanau neun Menschen aus rechtsextremen und rassistischen Motiven getötet und mehrere Menschen schwer verletzt.

Der Täter tötete vermutlich auch seine Mutter und sich selbst.

Die rassistisch motivierten Morde machen uns fassungslos und tief betroffen.

Unsere Solidarität gilt allen, die von rassistisch, antisemitisch und rechts motiviertem Terror und Gewalt betroffen sind: den Hinterbliebenen, den Verletzten, den Überlebenden und den angegriffenen Communities.

Die Morde sind Ausdruck eines tief verwurzelten Rassismus in der deutschen Gesellschaft. „Der rassistische Terror in Hanau wurde auch deshalb möglich, weil Verharmlosung rassistischen, rechten und antisemitischen Terrors, das Narrativ von Einzeltätern und die mangelnde konsequente Strafverfolgung nach rechten Gewalttaten und rassistischen Terror die Täter von Hanau und Halle/S. ermutigt haben“, sagt Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Die Hochschulen sind Teil dieser Gesellschaft und somit ein Raum, der nicht frei von rassistischen Haltungen und Übergriffen ist. Wir werden weiterhin gemeinsam unser demokratisches Zusammenleben verteidigen und konsequent gegen nationalistische und menschenverachtende Tendenzen vorgehen. Die Antidiskriminierungsstellen an den hessischen Hochschulen stellen sich deutlich gegen Rassismus und Antisemitismus!

Wir schließen uns der Forderung des Verbands der Beratungsstellen Betroffener rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.) an, dass Politik und Strafverfolgungsbehörden Rassismus und rechten Terror endlich ernst nehmen und dabei die Perspektive der Angegriffenen und Bedrohten sowie ihre Forderungen und Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen müssen!

Die Antidiskriminierungsstellen der Universität Kassel, der Philipps-Universität Marburg und der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Marburg, den 21.02.2020

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