Ein Platz für die Laser-Pionierin

Wie Dr. Gisela Eckhardt in Frankfurt sichtbar wird

In Frankfurt-Bockenheim wurde ein Platz nach der Physikerin Dr. Gisela Eckhardt benannt – eine Ehrung, die das Lebenswerk einer außergewöhnlichen Frau ins öffentliche Bewusstsein rückt. Eckhardt, 1926 in Frankfurt geboren, gehörte zu einer Generation von Frauen, die sich ihren Platz in der Wissenschaft erkämpfen mussten. Gisela Eckhardt studierte in Frankfurt als einzige Frau in ihrem Jahrgang Physik und erhielt in ganz Deutschland trotz erfolgreich abgeschlossener Promotion keine adäquate berufliche Perspektive. Sie zog in die USA und war dort maßgeblich an der Entwicklung des ersten Raman-Lasers beteiligt – einer Technologie, die Wissenschaft und Technik nachhaltig beeinflusste. Trotz aller Widrigkeiten blieb sie ihrer Heimatstadt eng verbunden. Dies zeigte sich besonders in ihrem Testament: Mit über 11,5 Millionen Euro ermöglichte sie dem Fachbereich Physik der Goethe-Universität die Einrichtung der Gisela-und-Wilfried-Eckhardt-Stiftungsprofessur für Experimentalphysik und hatte dabei auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Blick.

Ein Platz mit Bedeutung

Die Idee, einen Platz nach Dr. Eckhardt zu benennen, entstand auf Initiative des Ortsbeirats Bockenheim im Dialog mit dem Physikalischen Verein und der Goethe-Universität. Dr. Eckhardts Name steht nicht nur für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, sondern erinnert auch daran, dass Frauen bei der Benennung von Straßen und Plätzen unterrepräsentiert sind. Der bis dahin namenlose Platz zwischen der Ohmstraße und der Voltastraße erhielt durch den 2024 genehmigten Antrag den Namen »Gisela-Eckhardt-Platz«. Die Einweihung im Januar symbolisiert die enge Verbindung von Wissenschaft, Stadt und Gesellschaft in Frankfurt. Der »Gisela-Eckhardt- Platz« komplettiert ein Areal, das mit Straßennamen wie Ohm und Volta bereits bedeutende Persönlichkeiten der Physikgeschichte ehrt. Nun rückt auch eine Frau in den Mittelpunkt, deren Leistungen weit über Frankfurt hinaus Spuren hinterlassen haben.

Autorin: Heike Jüngst

Relevante Artikel

Daten und Demokratie

Im »Center for Critical Computational Studies« (C³S) treffen Algorithmen auf gesellschaftliche Verantwortung Digitale Technik verändert unsere Welt rasant. Doch wer

Abtauchen in überwältigende Artenvielfalt; Foto: Mohamed El Ghary, Pharao Dive Club; Stefan Wanke, Mathis Preikschardt

Zwischen Wüstensand und Korallenriff

Frankfurter Studierende erforschen das Leben am Roten Meer Im April verließen 19 Studierende der Goethe-Universität für zwei Wochen die Universität,um

Neu im Vorstand der Freunde

Beinahe neun Jahre lang führte Nike von Wersebe die Geschäfte der Freunde und Förderer der Goethe-Universität. Jetzt verstärkt sie den

Hightech mit Herz

Sensortechnologie von MimoSense macht Pflege smarter und menschlicher Die Geschichte des Startups MimoSense zeigt, wie aus Spitzenforschung marktreife Innovationen entstehen

Öffentliche Veranstaltungen

„So notwendig, so wichtig“

Bei einer Konferenz zum „Landjudentum“ wurde der erste Band des Synagogengedenkbuches Hessen präsentiert. Das Werk befasst sich mit Synagogen und

You cannot copy content of this page