Goethe@Home – Pflege, die nach Hause kommt

Ambulanter Pflegedienst der Universitätsmedizin verbindet Menschen und Wissen

Seit April 2025 bringt der ambulante Pflegedienst goethe@home medizinische Versorgung  direkt in die Wohnzimmer Frankfurts – und schafft zugleich wertvolle Ausbildungsplätze für Pflegefachkräfte am Gesundheitscampus Universitätsmedizin Frankfurt Rhein-Main. Ein Projekt, das pflegebedürftigen Menschen Sicherheit gibt und Auszubildenden die Praxis, die sie brauchen.

Foto: Goethe@home, Universitätsklinikum

Ein Dienstagmorgen Anfang November. Frankfurt erwacht, die Straßenbahn quietscht um die Ecke – und in einem kleinen Mehrfamilienhaus klingelt es an der Tür. Frau R., 82, öffnet vor-sichtig. Vor ihr steht eine junge Pflege-fachkraft von goethe@home, dem neuen ambulanten Pflegedienst der Universitätsmedizin Frankfurt. »Schön, dass Sie da sind«, sagt Frau R. erleichtert. Ein Lächeln, ein Griff zur Tasche, schon beginnt die Routine der Versorgung – Vitaldaten messen, Verbände wechseln, Medikamente richten, ein kurzes Gespräch über den Tag.

Mehr als Grundpflege

In der Startphase bietet goethe@home Hilfe bei der Grundpflege und wichtige Leistungen der Behandlungspflege: Wundversorgung, Kompressionstherapie, Medikamentengabe. Hinzu kommen Beratungen, etwa zur Beantragung eines Pflegegrades. Perspektivisch wird das Spektrum wachsen: Infusionstherapie, ambulante Chemotherapie für Studienpatientinnen und -patienten, außerklinische Intensivpflege. Geschäftsführerin Ivonne Hund betont die Philosophie des Projekts: »Wir wollen die ambulante Pflege inhaltlich weiterentwickeln – nah am Menschen, aber auch nah an der Wissenschaft. So sichern wir nicht nur Qualität, sondern auch Zukunft.« Das Team startete klein: zwei Pflegefachkräfte, zwei Pflegehelfer, dazu die Auszubildenden, die Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen. Eine Größe, die Nähe zulässt.

Ausbildung mit Zukunft

Was für die Pflegebedürftigen Alltagshilfe bedeutet, ist für künftige Pflegefachkräfte zugleich Lernfeld. Denn goethe@home ist nicht nur ein ambulanter Dienst, es ist auch ein Ausbildungsprojekt. Pflegekräfte sind rar, die Anforderungen steigen. Wer heute Pflegefachfrau oder -mann wird, muss nicht nur am Krankenbett, sondern auch zu Hause bei den Menschen bestehen können. 400 Stunden ambulanter Einsatz schreibt die Ausbildung vor. Doch geeignete Plätze sind Mangelware. Genau hier setzt goethe@home an. »Wir hatten lange das Problem, für unsere Auszubildenden genügend am-bulante Praxiseinsätze zu organisieren«, erklärt Michael Ludwig, stellvertreten-der Schulleiter der Goethe-Pflegeakademie. »Mit goethe@home schließen wir diese Lücke. Gleichzeitig profitieren die Menschen in der Region von einer hochwertigen Versorgung.«

Autorin: Heike Jüngst

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