Exzellente Lehre sichtbar machen – dafür steht der 1822-Universitätspreis, den die Goethe-Universität und die Stiftung der Frankfurter Sparkasse jährlich gemeinsam verleihen. Die Preise gehen dieses Jahr in die Fachbereiche Physik, Medizin und Sprach- und Kulturwissenschaften. Heute wurden sie überreicht, gefeiert wird jedoch erst 2021.
Die Preisträger und die Preisträgerin 2020 haben heute ihre Urkunden erhalten. „Ein Glanzlicht auf gute Lehre zu werfen, ist gerade in diesen Zeiten wichtig“, sagt Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität anlässlich der Würdigung. „Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen der Präsenzlehre sind eine große Herausforderung an die Lehre. Da sind kreative und erfolgreiche Ideen noch wichtiger als sonst, best practice-Beispiele werden dringend gebraucht“, erklärt die Universitätspräsidentin. Wegen der Corona-Pandemie ist die feierliche Preisverleihung des 1822-Universitätspreises für exzellente Lehre allerdings auf das kommende Jahr verschoben worden.
Dr. Ingo Wiedemeier, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, betont, dass er sich schon jetzt auf die kommende Preisverleihung in 2021 freue. „Dann haben wir gleich drei Anlässe zum Feiern: Neben den diesjährigen und kommenden Preisträgerinnen und Preisträgern feiert der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre im Jahr 2021 sein zwanzigjähriges Bestehen“. Man darf also schon heute gespannt sein, was das Jubiläumsjahr bringen wird.
Auch in diesem Jahr haben die Studierenden von ihrem Vorschlagsrecht wieder rege Gebrauch gemacht und der Jury zwanzig Nominierungen aus zwölf Fachbereichen vorgelegt. Als Begründung für die Nominierung wurde neben der hohen Qualität der Lehre oft genannt, dass die jeweilige Lehrpersönlichkeit die Studierenden für ihr Fach begeistere und sie mit besonderem Einsatz unterstütze. „Gerade jetzt, in einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen ständig ändern und wir alle flexibel und innovativ auf neue Situationen reagieren müssen, ist herausragendes Engagement in der Lehre besonders wichtig. Wir wollen dieses Engagement honorieren, es über die Universität hinaus sichtbar machen und fördern“, unterstreicht Wiedemeier.
Die Auszeichnung besteht auch in diesem Jahr aus drei Preisen. Den 1. und 3. Preis fördert die Stiftung der Frankfurter Sparkasse mit insgesamt 20.000 Euro, der 2. Preis wird von der Goethe-Universität vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Vergabekommission, bestehend aus Studierenden, Professoren und Professorinnen, Mitarbeitenden der Universität sowie einem Vertreter der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, hat in diesem Jahr einstimmig eine außerordentliche Entscheidung getroffen und zeichnet Frau Sammet als Gründerin des Physik-Lernzentrums für ihr nachhaltiges Engagement und ihre besonderen Leistungen aus. Das Physik-Lernzentrum leistet mit seinen außercurricularen Angeboten regelmäßig einen wichtigen Beitrag für den Studienerfolg einer heterogenen Studierendenschaft. Frau Sammet habe einen beispielhaften Ort der Lernunterstützung für Studierende in allen Studienphasen geschaffen, der zeige, wie Hochschulen der Heterogenität ihrer Studierenden gerecht werden können, die mit zunehmend unterschiedlichen biographischen und beruflichen Hintergründen ein Universitätsstudium beginnen, so die Kommission in ihrer Begründung.
Die Preisträger und Preisträgerinnen 2020
Julia Sammet, Fachbereich Physik (1. Preis, 15.000 Euro)
Frau Sammet arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Theoretische Physik. Von Studierenden aus zwei Fachbereichen – Physik (FB 13) und Biowissenschaften (FB 15) – wurde sie für den 1822-Universitätspreis vorgeschlagen. Frau Sammet gründete bereits als Studentin das „Physik-Lernzentrum“, eine interdisziplinäre Einrichtung für Studierende der Naturwissenschaften, die heute nicht mehr aus der Physiklehre wegzudenken sei, so die Studierenden. „Ihr außerordentliches Engagement und ihre innovativen Ideen führen nicht nur zu besseren Leistungen, sondern auch zu einer höheren Begeisterung für das Fach Physik“, heißt es im Nominierungsschreiben.
Prof. Dr. Johannes Schulze, Fachbereich Medizin 16 (2. Preis, 10.000 Euro)
Herr Professor Schulze ist Professor am Institut für Arbeits-, Umwelt- und Sozialmedizin an der Goethe-Universität und ist bereits zum vierten Mal für den 1822-Preis nominiert. Die Studierenden betonen das außerordentlich hohe Niveau seiner Lehre. Darüber hinaus macht sich Herr Schulze außercurricular in der Vorbereitung und Betreuung Studierender für den ,,Paul-Ehrlich Contest“ verdient, einem studentischen Team-Wettbewerb im Bereich der Medizin.
Prof. Dr. Jochen Sander, Institut für Kunstgeschichte (3. Preis, 5.000 Euro)
Herr Professor Sander ist Inhaber der Städel-Kooperationsprofessur am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. Die Qualität seiner forschungsorientierteren Lehre zeichnet sich den Studierenden zufolge durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis aus, in die er innovative digitale Projekte integriert. Die besondere Stärke von Prof. Sander liege in der Vermittlung der musealen Praxis im Studium der Kunstgeschichte, zuletzt in einem ambitionierten Lehrprojekt „Die Welt im BILDnis“ in Kooperation mit dem Museum Giersch der Goethe-Universität.
Neben den Ausgezeichneten wurden folgende Lehrenden nominiert:
PD Dr. Rupert Abele, FB 14
Dr. Jörg Ackermann, FB 12
Dr. Dipl.-Psych. Ulrike Basten-Wissel, FB 05
Prof. Ph.D. Michael Binder, FB 02
Steffen Eibelshäuser, FB 02
Dr. phil. nat. Thomas Hanke, FB 14
Prof. Dr. Alexander Heckel, FB 14
Prof. Dr. Oliver Hinz, FB 02
Dr. Eva Maria Kaufholz-Soldat, FB 12
Julian Langenhagen und Prof. Dr. Anna Rohlfing-Bastian, FB 02
Dr. Markus Lindner, FB 08
Dr. med. Florian Raimann, FB 16
PD Dr. Korinna Schönhärl, FB08
Dr. Lena Schönwälder, FB 10
Prof. Dr. Anton Wakolbinger, FB 12
Dr. theol. Joachim Werz, FB 07
Dr. Marianne Wiedenmann, FB 04