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Studierende im Einsatz gegen Covid-19

Ein Projekt des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität erlaubt es, kurzfristig Studierende zur Unterstützung des Universitätsklinikums Frankfurt zu gewinnen – bereits mehr als 500 haben sich gemeldet.

Für die Versorgung der absehbar wachsenden Zahl an Covid-19-Patienten in den kommenden Wochen werden zusätzliche personelle Ressourcen benötigt, um das vorhandene Personal zu entlasten. Aus der engen Kooperation zwischen dem Fachbereich Medizin der Goethe-Universität und dem Universitätsklinikum ergibt sich dabei eine echte Win-Win-Situation: Studierende der Medizin können ab sofort das neue Wahlfach COVID-19 belegen. Damit sammeln sie wertvolle Praxiserfahrungen im Medizinstudium und helfen gleichzeitig, die Krankenversorgung des Universitätsklinikums zu unterstützen.

Über ein Online-Portal können Studierende der Goethe-Universität ihre Hilfe anbieten. Das Universitätsklinikum meldet seinen aktuellen Bedarf an Unterstützung durch Studierende dem Studiendekanat. Dieses ermittelt die Bedarfe der verschiedenen Lehreinheiten im Wahlfach COVID-19 und teilt die Studierenden in die Bereiche des Universitätsklinikums ein. Parallel bemüht sich das Studiendekanat darum, die Anerkennung dieser Leistungen für die Lehre auch beim Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen zu erreichen.

Für Studierende ergibt sich daraus die außergewöhnliche Gelegenheit, sich mit den Besonderheiten der klinischen Medizin in Notlagen und Krisen vertraut zu machen. „Die Studierenden der Medizin haben ganz vielfältige Qualifikationen. Manche von ihnen verfügen auch über Ausbildungen etwa in der Pflege oder im Rettungsdienst. Mit diesen Erfahrungen können sie in unterschiedlichen Bereichen des Universitätsklinikums wertvolle Unterstützung leisten“, erklärt Initiator Prof. Dr. Robert Sader, Studiendekan am Fachbereich Medizin sowie Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum.

Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, findet das Projekt vorbildlich: „So schlimm die augenblickliche Corona-Krise ist – für die Medizinerausbildung bietet sie auch eine Möglichkeit, den Praxisbezug im Medizinstudium zu stärken. Danke allen, die dazu beitragen! Wenn sich das Projekt bewährt, sollten wir überlegen, was wir daraus für den „Normalbetrieb“ lernen.“

„Die bisherige Resonanz auf das Projekt ist sehr positiv: Es haben sich bereits mehrere hundert Studierende registriert. Wir sind den Initiatoren und natürlich den potenziellen Helferinnen und Helfern sehr dankbar. Das kann eine sehr wichtige Hilfe in einer herausfordernden Zeit sein“, so Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt.

Da auch andere Einrichtungen wie die akademischen Lehrkrankenhäuser, die KV (Kassenärztliche Vereinigung), das Gesundheitsamt oder der Allgemeinmedizinische Hausarztpraxen einen Bedarf haben könnten, wurde über das Online-Portal ebenfalls die Bereitschaft abgefragt, sich auch in solche Bereiche als Helfer einzubringen.

Die Studierenden wurden bereits über verschiedene Kanäle über das Projekt informiert. Jetzt können sie sich in dem Portal eintragen und genau angeben, über welche Qualifikationen sie verfügen. Sobald der Bedarf konkret wird, kann das Universitätsklinikum die potenziellen Helfer am Fachbereich abrufen. Selbstverständlich leisten sie ihre Arbeit unter Aufsicht voll ausgebildeter Fachkräfte.

Quelle: Pressemitteilung des Uniklinikums, 20. März 2020

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