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Fixing Futures – Planetare Zukünfte zwischen Spekulation und Kontrolle | Führungen

10. April 2025, 18:00 bis 20:00

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Banner zur Ausstellung "Fixing Futures" des Museum Giersch

Wie können wir unsere Zukunft in Zeiten von Klimawandel und globalen Krisen beeinflussen? Welche Szenarien – welche Zukünfte – sind vorstellbar? Kunst, Forschung und historische Objekte zu Themen wie Klimawandel, Geoengineering, Quantencomputer und dekoloniale Perspektiven bringt die neue Ausstellung des MGGU-Museum Giersch der Goethe-Universität kreativ in Verbindung. In der Ausstellung, die bis zum 31. August 2025 zu sehen sein wird, wird erstmals auch der Außenraum des Museums integriert – mit einer begehbaren Arche und begrünten Balkonen als Zukunftsvisionen neuer Lebensräume.

Die Ausstellung greift folgende Themenfelder auf:

1. Umweltkrisen und ihre Ursachen
Die Umweltkrisen unserer Zeit, wie Biodiversitätsverlust, Ressourcenknappheit und Klimawandel, stehen im Mittelpunkt verschiedener künstlerischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Installationen wie ARAPOLIS, climate, displacement, gambling (2024) und ARK (2024) von Baltic Raw Org oder Fruits of Labour (2023) von Maximilian Prüfer veranschaulichen die Folgen menschlichen Handelns auf die Natur.
Wissenschaftler wie Dr. Nico Wunderling und Prof. Dr. Joachim Curtius diskutieren die Risiken der Überschreitung des 1,5-Grad-Ziels und mögliche Kipppunkte im Erdsystem. Spekulative Projekte wie The Seas Are No Longer Dying (2022) von Superflux zeigen nachhaltige Zukunftsvisionen, die alternative Wege im Umgang mit Ressourcen aufzeigen.

2. Geoengineering und die Technologisierung des Klimawandels
Dieser Themenblock hinterfragt die technologische Kontrolle des Klimawandels durch Geoengineering und warnt vor den unvorhersehbaren Folgen dieser Eingriffe. Künstlerische Arbeiten wie Chroniques du Soleil Noir (2023) von Gwenola Wagon und Metakosmia (2024) von Nina Fischer & Maroan el Sani zeigen dystopische Zukunftsszenarien, in denen Geoengineering die Erde unwirtlich macht. Wissenschaftler*innen fordern ein globales Kontrollmodell, um sicherzustellen, dass diese riskanten Technologien nicht als vermeintliche „Rettung“ missverstanden, sondern verantwortungsbewusst gehandhabt werden.

3. Dekoloniale Perspektiven und Aktivismus
Dieser Abschnitt thematisiert dekoloniale Perspektiven auf den Klimawandel und die Notwendigkeit, historische Ungerechtigkeiten in zukunftsfähige Lösungen einzubeziehen. Künstlerische Arbeiten wie Tamizh Futurism (2019) von Adhavan Sundaramurthy und Terra Nova (2019) von Maize Longboat setzen sich kritisch mit Kolonialgeschichte und alternativen Zukunftsvisionen auseinander. Zudem wird die Rolle von Kunst als Mittel des Widerstands und zur Förderung kollektiver Handlungsmöglichkeiten für eine klimagerechtere Zukunft untersucht.

4. Digitale Räume und ihre Wechselwirkung mit der physischen Umwelt
Dieser Themenbereich untersucht die Auswirkungen digitaler Infrastrukturen auf die Umwelt und hinterfragt die Illusion einer immateriellen „Cloud“. Projekte wie Solar Protocol (2021–2023) von Tega Brain, Benedetta Piantella, Alex Nathanson und dem Solar Protocol Collective zeigen alternative, nachhaltige Ansätze für den digitalen Raum, indem sie auf solarbetriebene Server setzen. Jana Hartmanns Virtual Verdure (2024) reflektiert, wie virtuelle Landschaften unsere Wahrnehmung von Natur und ökologischen Systemen prägen.

5. Quantencomputing als Lösung für die Klimakrise?
Dieser Aspekt untersucht, ob Quantencomputing zur Bewältigung der Klimakrise beitragen kann. Während Prof. Dr. Christoph Burchard die Chancen und Risiken algorithmischer Modellierungen betont, hinterfragt Q is for Climate? (2023) von Libby Heaney, ob Quantencomputer nachhaltige Zukunftssysteme ermöglichen könnten. Manpreet Jattana sieht großes Potenzial in der Forschung, doch ein tatsächlicher Quantenvorteil muss erst durch praktische Tests nachgewiesen werden.

Beteiligte Künstler*innen und Wissenschaftler*innen:
Samira Akbarian, Jordan Rita Seruya Awori, Baltic Raw Org, Blockadia*Tiefsee,Tega Brain, Christoph Burchard, Joachim Curtius, Petra Döll, Juliane Engel, Nina Fischer & Maroan el Sani, Steven Gonzalez Monserrate, Jana Hartmann, Libby Heaney, Thomas Hickler, Manpreet Jattana, Maize Longboat, Colin Lyons, Maximilian Prüfer, Oliver Ressler, Julia Schubert, Adhavan Sundaramurthy, Superflux, Gwenola Wagon, Joshua Wodak, Nico Wunderling

Begleitend zur Ausstellung bietet das MGGU ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm zu Zukunftsvisionen, Kunst und Wissenschaft. Aktuelle Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie laufend aktualisiert auf der Website des MGGU →.


Führungen
Öffentliche Führungen

So 06.04. / 27.04. / 25.05. / 22.06. / 20.07. / 17.08. — 15 Uhr 4 € zzgl. Eintritt

Kuratorinnenführung mit Laura Domes
Do 10.04. — 18 Uhr 4 € zzgl. Eintritt

Direktorinnenführung mit Ina Neddermeyer
Do 26.06. — 18 Uhr 4 € zzgl. Eintritt

Dialogführung für Studierende und Auszubildende mit Hannah Maximini
und Max Zimmermann, kostenfrei bei Vorlage eines Studien- oder Ausbildungsnachweises
Do 24.04. — 18 Uhr

Dialogführungen: Kunst und Wissenschaft im Gespräch
Sa 14.06. — 16 Uhr Jordan Rita Seruya Awori (Künstlerin) & Dr. Joshua Wodak (Künstler, Wissenschaftler) Die Führung am 14.06. findet auf Englisch statt.
Mi 25.06. — 17 Uhr Dr. Manpreet Jattana (Quantenphysiker)
Do 03.07. — 18 Uhr Prof. Dr. Petra Döll (Hydrologin)
4 € zzgl. Eintritt, Anmeldung unter anmeldung@mggu.de

Bildergespräch mit Angelika Grünberg
Sa 26.04. — 15 Uhr Museumseintritt

Private Führungen: Termine nach Vereinbarung
Grundpreis 80 € für bis zu 15 Personen zzgl. Eintritt, am Wochenende und an Feiertagen 90 €. Eine Führung in Fremdsprache kostet weitere 20 €.
Terminvereinbarung unter anmeldung@mggu.de

Veranstaltungsort

Museum Giersch der Goethe-Universität
Schaumainkai 83
Frankfurt, Hessen 60596 Deutschland
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