Das Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) wird seine interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Geld und Währung in den nächsten zehn Jahren weiter ausbauen. Der Goethe-Universität ist es gelungen, für die neue Förderperiode ab September 2017 Drittmittel in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro von der Stiftung Geld und Währung einzuwerben. Noch stärker im Fokus der Forschungsarbeit stehen zukünftig die Aufgaben, Kompetenzen und Befugnisse, die Zentralbanken in der Geldpolitik sowie in der erweiterten Regulierung und Finanzaufsicht haben – und die Auswirkungen dieser erweiterten Regulierung und Finanzaufsicht auf das Finanzsystem und die Realwirtschaft.
„Das IMFS hat sich in der Forschungslandschaft als Marke im Bereich Geld und Notenbanken erfolgreich etabliert. Eine besondere Stärke liegt in seiner ‚dualen Interdisziplinarität‘: Das IMFS arbeitet sowohl in Hinblick auf die Schwerpunkte Preis- und Finanzstabilität interdisziplinär als auch in Bezug auf die beteiligten Fachrichtungen Ökonomie und Recht. Durch die enge Verflechtung von politikrelevanter Grundlagenforschung und forschungsbasierter Politikberatung kann zudem ein besonderer Mehrwert für den öffentlichen Diskurs erzielt werden. Wir freuen uns deshalb, dass es im Zusammenwirken mit der Goethe-Universität gelungen ist, diese fruchtbare Arbeit mit einer langfristigen Perspektive weiter zu begleiten“, sagt Gerhard Ziebarth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Geld und Währung.
Außer über die beiden Lehrstühle für monetäre Ökonomie und Geld-, Währungs- und Notenbankrecht wird die Universität künftig über eine neu zu besetzende Professur für Finanzmarkt und Makroökonomie noch enger mit dem Institut verbunden sein. „Ich freue mich sehr darüber, dass die Forschung an der Goethe-Universität in diesem Bereich weiter ausgebaut werden kann. Das IMFS ist eine gewichtige Stimme, die bundes- und europaweit gehört wird und Einfluss hat. In Zeiten ‚gefühlter Wahrheiten‘ erscheint es mir von hoher Relevanz, stärker denn je der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass Entscheidungen auf der Basis profunder wissenschaftlicher Erkenntnisse gefällt werden“, sagt Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität.
Zu den aktuellen Forschungsprojekten des IMFS gehören die Macroeconomic Model Data Base, eine von Prof. Volker Wieland und seinem Team entwickelte offene Datenbank für makroökonomische Modelle, in die Forscher die Formeln und Codes ihrer Modelle einspeisen und Berechnungen anderer Wissenschaftler nachvollziehen können, sowie die englische Übersetzung und Aktualisierung des von Prof. Helmut Siekmann herausgegebenen 1500 Seiten umfassenden Kommentars zur Europäischen Währungsunion.
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Über das IMFS: Das 2006 gegründete und 2007 eröffnete Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) ist ein wissenschaftliches Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt zur Umsetzung des Projekts Währungs- und Finanzstabilität der Stiftung Geld und Währung. Das IMFS, das seinen Sitz im House of Finance der Goethe-Universität hat, betreibt interdisziplinäre wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschung und berät auf dem Gebiet des Geld-, Währungs- und Finanzwesens wirtschaftspolitisch und rechtlich. Insbesondere soll es dazu beitragen, durch Veranstaltungen und Diskussionsforen mit nationaler und internationaler Beteiligung den wissenschaftlichen Meinungsaustausch zu fördern – etwa durch die jährliche Konferenz „The ECB and Its Watchers“. Geschäftsführender Direktor des IFMS ist seit 2012 Prof. Volker Wieland, Inhaber der Stiftungsprofessur für Monetäre Ökonomie und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Prof. Helmut Siekmann ist Stiftungsprofessor für Geld-, Währungs- und Notenbankrecht. Als Assoziierte Professoren wirken am IMFS darüber hinaus Michael Binder, Professor für Internationale Makroökonomik und Empirische Wirtschaftsforschung an der Goethe-Universität, und Prof. Tobias Tröger, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht und Rechtstheorie an der Goethe-Universität.
Über die Stiftung Geld und Währung: Die 2002 auf der Grundlage eines Bundesgesetzes gegründete Stiftung Geld- und Währung soll als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung stabilen Geldes erhalten und die wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet des Geld- und Währungswesens fördern. Das Stiftungskapital stammt aus dem Verkauf der 1-DM-Goldmünzen im Jahr 2001, die aus Anlass der Einführung des Euro-Bargelds zum Gedenken an die D-Mark ausgegeben wurde.
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