SAFE wird Leibniz-Institut

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz stimmt Aufnahme des Forschungszentrums an der Goethe-Universität Frankfurt in die Leibniz-Gemeinschaft ab 2020 zu.

Das LOEWE-Zentrum SAFE („Sustainable Architecture for Finance in Europe“) im House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt wird in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) fasste an diesem Freitag einen entsprechenden Beschluss. Damit wird SAFE ab dem 1. Januar 2020 zu einem von Bund und Ländern geförderten Leibniz-Institut. Das Institut widmet sich der interdisziplinären Erforschung des Ordnungsrahmens für die Finanzmärkte und ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft in Europa, sowie einer wissenschaftsbasierten, unabhängigen Politikberatung.

„Wir sind dankbar für diese Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit der letzten Jahre, so dass wir nun SAFE als starke Forschungsgemeinschaft dauerhaft weiterführen und mit Blick auf die vielen Herausforderungen weiterentwickeln können“, sagt Jan Pieter Krahnen, Direktor von SAFE und Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität Frankfurt. Krahnen versteht die Entscheidung der GWK auch als Aufforderung, weiterhin einen wissenschaftlichen Beitrag für eine bessere Finanzmarktregulierung in Europa zu leisten. Das Institut werde die enge Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt fortsetzen – als Basis für wissenschaftliche Spitzenleistungen in einem gesellschaftlich hoch relevanten Themenbereich. 

„Die Aufnahme von SAFE in die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Meilenstein für die Finanzmarktforschung in Frankfurt und unterstreicht die außergewöhnliche Forschungsqualität, die Jan Pieter Krahnen und sein Team an der Goethe-Universität in den letzten Jahren erreicht haben“, sagt die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff. „Ohne die Förderung durch das Landesprogramm LOEWE wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, so Wolff. Mit SAFE werde die Entwicklung wissenschaftlicher Exzellenz auch weiterhin in universitären Forschungsformaten stattfinden. Insofern bedeute die Gründung dieses Leibniz-Instituts kein Herauslösen von Top-Wissenschaftlern aus der Universität, sondern eine echte Erweiterung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der Universität.

SAFE besteht seit 2013 als Kooperation zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und dem Center for Financial Studies (CFS). „Es ist mir eine große Freude, dass SAFE nun dauerhaft in die Leibniz-Gemeinschaft überführt werden kann. Damit erhalten wissenschaftliche und politikberatende Arbeiten zu einer nachhaltigen Finanzarchitektur die Aufmerksamkeit, die sie unbedingt verdienen“, sagt Otmar Issing, Präsident des CFS. 

Im September 2017 hatte das Land Hessen bei der GWK die Aufnahme von SAFE in die Leibniz-Gemeinschaft beantragt. Im vergangenen Jahr war das Institut dann durch die Leibniz-Gemeinschaft und den Wissenschaftsrat evaluiert worden und hatte die bestmögliche Bewertung erhalten. „SAFE hat sich als interdisziplinärer Forschungsverbund von höchster wissenschaftlicher Exzellenz bewährt“, sagt Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Das Ziel, eine nachhaltige Architektur für die Finanzmärkte und ihre Akteure zu erforschen, profitiere enorm von dieser Zusammenarbeit der Disziplinen. „Ich bin sehr stolz, dass das Land Hessen mit seiner LOEWE-Förderung maßgeblich zum wissenschaftlichen Erfolg von SAFE beigetragen hat. Mit Fördermitteln in Höhe von 33 Millionen Euro über sieben Jahre haben wir über das LOEWE-Programm optimale Rahmenbedingungen für die Forschung geschaffen und, wie sich jetzt zeigt, sinnvoll und nachhaltig in den Wissenschaftsstandort Hessen investiert“, so Dorn. Sie sei sich sicher, dass SAFE national und international wichtige Impulse für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einer weniger krisenanfälligen und zukunftsfesten Organisation der Finanzmärkte setzen werde.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbstständige Institute aus verschiedensten Fachbereichen, die insgesamt rund 19.100 Personen beschäftigen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaften gehören das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München, das Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sowie das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung dazu.

SAFE setzt auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von derzeit rund 30 Professorinnen und Professoren, 15 Postdoktorandinnen und Postdoktoranden, 50 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem großen Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Forschungseinrichtungen weltweit. In SAFE arbeiten Wissenschaftler aus den Bereichen Finanzwirtschaft, Mikro- und Makroökonomie, Rechtswissenschaft und Soziologie in gemeinsamen Projekten. Neben der Forschung ist es ein Kernanliegen von SAFE, durch professionelle Politikberatung auf Basis aktueller Forschungsergebnisse zu einer nachhaltigen, an Stabilität und Wachstum orientierten Politik beizutragen. Das SAFE Policy Center unterhält dazu einen kontinuierlichen Dialog mit hochrangigen Entscheidungsträgern aus Politik, Zentralbanken und Regulierungsbehörden in Brüssel, Berlin und Wiesbaden/Frankfurt.

Quelle: Pressemitteilung, SAFE, 03.05.2019

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