Der Traum ewiger Jugend ist so alt wie die Menschheit. Für viele Menschen scheint er, aufgrund der rasanten Fortschritte in der Medizin, mehr denn je in greifbare Nähe zu rücken. Doch wie real sind die Möglichkeiten, der Hautalterung vorzubeugen oder ihre sichtbaren Begleiterscheinungen zu beseitigen? Mit diesen Fragen setzt sich das Bürgerforum ‚Hautalterung – Fakten und Fiktionen‘ an der Goethe-Universität auseinander.
Anlass ist die jährlich von der Firma Merz geförderte Stiftungsgastprofessur, die in diesem Jahr an den Dermatologen Prof. Richard Gallo von der University of California in San Diego verliehen wird. „Altern gilt als reparaturbedürftiges Übel“ – das ist die Erfahrung von Prof. Roland Kaufmann, Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum und Organisator des Bürgerforums. Das Bemühen, altersassoziierten und die Lebenserwartung beeinträchtigenden Leiden, insbesondere Herzkreislauf- und Hirnerkrankungen, aber auch bösartigen Tumoren vorzubeugen, sei ein vordringliches Anliegen von Prävention und Therapie. Hingegen rühre der Wunsch, dabei möglichst immer jugendlich zu bleiben, an der Grenze des Machbaren, die sich aus den biologischen Konsequenzen der Alterungsprozesse ergebe.
„Sogenanntes Anti-Aging kommt daher einem kollektiven Realitätsverlust unserer modernen Wohlstandsgesellschaft gleich“, kritisiert Kaufmann. Das Bürgerforum will dazu beitragen, interessierte BürgerInnen zum Thema Hautalterung zu informieren und ihnen bei der Unterscheidung zwischen Fakten und Fiktionen zu helfen. Nach Kaufmanns einführendem Vortrag über die biologischen Ursachen der Hautalterung spricht Prof. Martina Kerscher von der Universität Hamburg über medizinische Methoden zur Hautverjüngung. Dr. Gerhard Sattler von der Rosenparkklinik in Darmstadt gibt anschließend einen Überblick über ‚Möglichkeiten und Grenzen der sogenannten Schönheitschirurgie‘. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit, die Referenten und Dermatologen der Frankfurter Universitätsklinik in persönlichen Gesprächen um Rat zu fragen.
Die Merz-Stiftungsgastprofessur will vor allem die Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen in den Bereichen Medizin und Pharmazie der Goethe-Universität fördern. Mit ihrer Stiftung knüpfte die Firma Merz & Co. 1987 an alte Traditionen Frankfurter Mäzenatentums an, schon der Firmengründer Friedrich Merz war Mitglied der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Die Professur umfasst Forschungs- und Lehrtätigkeiten sowie die Teilnahme an einem internationalen und interdisziplinären Symposium, das dem Forschungsschwerpunkt des Gastprofessors gewidmet ist und ebenfalls von Merz & Co. unterstützt wird.
In diesem Jahr widmet sich das Symposium dem Thema ‚The Challenge of aging Skin – Physiology and Therapy‘ und findet am 17. Juni in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt statt. Internationale Hautalterungs-Experten wie Prof. Markus Frank (Harward Medical School), Prof. Reinhard Dummer (UniversitätsSpital Zürich) oder Prof. Petra Boukamp (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) werden das Phänomen im Rahmen der Veranstaltung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und dabei unter anderem die molekularen Mechanismen der Hautalterung, das regenerative Potential von Hautstammzellen und die Rolle der Hormone beim Alternsprozess streifen.