Heute erscheint der dritte und letzte Teil der Reihe, in der wir zwei weitere Preisträgerinnen und Preisträger vorstellen, die am 13. Juli bei der Akademischen Feier der Freunde und Förderer der Goethe-Universität, geehrt werden. Carolin Stix und Alexander Langenkamp teilen sich den WISAG-Preis 2023.
Rasse- und Rassismusverständnis in der deutschen Rechtssprechung
Frau Dr. Carolin Stix erhält den WISAG-Preis für ihre Dissertation mit dem Titel: „Subalternität, Rassismus, Recht. Eine Analyse der deutschen Rechtsprechung“. Den Inhalt ihrer Dissertation fasst sie wie folgt zusammen:
Die Arbeit „Subalternität, Rassismus, Recht“ führt in einer breit angelegten, empirischen Analyse vor, dass die deutsche Rechtsprechung mit einem verkürzten Rasse- und Rassismusverständnis operiert. Die Untersuchung wählt mit dem Konzept der Subalternität einen Zugriff, der Rassismus vornehmlich als ein diskursives Phänomen, den strukturellen Ausschluss aus hegemonialen Diskursen, präsentiert. Darauf aufbauend wird deutlich, dass ein wirksamer Rechtsschutz gegen rassistische Diskriminierung nicht primär auf gesetzgeberischer Ebene scheitert. Vielmehr ergeben sich die ausschlaggebenden Probleme in einer kenntnisreichen Auslegung der bereits geltenden Schutznormen. Ausgehend von diesem Befund ist eine drastische Erweiterung der gleichheits- und rassismuskritischen Kompetenz im Recht sowie eine Auseinandersetzung mit der Limitation der eigenen Lebenserfahrung und des eigenen Wissens notwendig.
Die Arbeit entstand am Institut für Öffentliches Recht und wurde von Prof. Dr. Dr. Ute Sacksofsky und dem Zweitgutachter Prof. Dr. Dr. Günter Frankenberg betreut.
Hier können Sie den ersten und zweiten Teil der Reihe lesen.
Einsamkeit und Demokratie
In seiner Dissertation „The issue of loneliness for democracies – alienation, demobilization, polarization?“ befasst sich Dr. Alexander Langenkamp mit politischen Maßnahmen gegen Einsamkeit. Seine Arbeit verfasste er am Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften im Fach Soziologie und wurde von Prof. Alexander Schmidt-Catran betreut.
Seine Arbeit beschreibt er wie folgt: Einsamkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen in modernen Gesellschaften, das jedoch überwiegend im Kontext der Folgen für die Gesundheit diskutiert wird. Die Doktorarbeit zeigt jedoch auf, dass Einsamkeit ebenfalls substanzielle Effekte auf politische Einstellungen und Partizipation ausübt. Damit können politische Maßnahmen gegen Einsamkeit nicht nur als Gesundheitsprävention, sondern auch als Demokratieförderung verstanden werden.
Der Stifter
Firmengründer Claus Wisser stiftete erstmals 2008 den WISAG-Preis. Ausgezeichnet wird die beste sozial- oder geisteswissenschaftliche Dissertation, die sich mit Prozessen und Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts befasst.
Einladung: Öffentliche Akademische Feier der Freunde und Förderer
Die Preisverleihung findet am 13. Juli von 17 bis 19 Uhr in der PA-Lobby des Präsidiumsgebäudes auf dem Campus Westend statt. Insgesamt werden acht Preise u.a. in den Fächern Archäologie, Philosophie, Jura und Medizin vergeben.
Beim anschließenden Umtrunk besteht die Möglichkeit, mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs ins Gespräch zu kommen. Gäste sind herzlich willkommen. Schauen Sie vorbei und gewinnen Sie einen Einblick in die Vielfalt der Forschung an der Goethe-Universität!
Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte diesen LINK
Wo: PA-Lobby, PA-Gebäude, Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt
Wann: 13. Juli, 17 – 19 Uhr
Kontakt: Tina Faber, Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e.V., freunde@vff.uni-frankfurt.de