Der Verleger, Lektor und Literaturwissenschaftler Dr. Klaus Wagenbach ist am 17. Dezember mit 91 Jahren verstorben. Wagenbach gilt als eine der bekanntesten und prägendsten Verlegergestalten der 60er und 70er Jahre, er war zwischenzeitlich das Sprachrohr der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Nach einer Buchhandelslehre hatte Wagenbach an der Goethe-Universität Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie studiert, 1957 promovierte er beim Germanisten Josef Kunz über Franz Kafka. Zeit seines Lebens beschäftigte sich Wagenbuch mit dem Prager Autor, seine bei Rowohlt erschienene Monographie war überaus erfolgreich. „Die großen literarischen Bilder des 20. Jahrhunderts stammen von Franz Kafka“, schrieb Wagenbach einleitend in seiner Monographie. Nach einigen Stationen als Lektor, unter anderem beim S. Fischer Verlag in Frankfurt, gründete er 1964 in Berlin einen eigenen Verlag – der Verkauf einer Wiese, die er von seinem Vater geerbt hatte, hatte dies möglich gemacht. Im Verlag Klaus Wagenbach erschienen unter anderem Erich Frieds populäre „Liebesgedichte“. Als Mitherausgeber war Wagenbach unter anderem für die Zeitschriften „Kursbuch“ (zusammen mit Hans Magnus Enzensberger), „Freibeuter“ und „Tintenfisch“ tätig; an der Freien Universität Berlin hatte er eine Honorarprofessur für Neuere Deutsche Literatur inne.
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