Hirngespinste, Sinnfluencer*innen und Völkerrecht

Die Bürger-Universität bietet im Wintersemester rund 200 Veranstaltungen für die Stadtgesellschaft an

Welche Rolle spielt die Mathematik für den gesellschaftlichen Wandel? Und in welchem Verhältnis stehen Humanismus und Globalisierung zueinander? Die beiden Veranstaltungsreihen von Mathematikern und klassischen Philologen der Goethe-Universität reihen sich ein in einen Themenkomplex, der in der aktuellen Bürger-Universität großen Raum einnimmt: Das Programm umfasst Veranstaltungen zu unserer Gesellschaft unter Druck, zu Ursachen für autoritäre Entwicklungen, sozialer Ungleichheit, Klimaethik und -gerechtigkeit, zu unserer verfassungsrechtlichen Ordnung und dem Völkerrecht, zu aktuellen Konflikten und – ja, auch das – zum Kompromiss.

Programm der Frankfurter Bürger-Universität 2025/26 © Isabelle Hammerschiedt
© Isabelle Hammerschmiedt

Mit der Bürger-Universität lässt die Goethe-Universität die Stadtgesellschaft jedes Semester an ihrer Forschung teilhaben. Rund 200 Veranstaltungen stark ist das aktuelle Programm und enthält so unterschiedliche Formate wie Vorträge, Podiumsdiskussionen und Streitgespräche, Filmreihen, Buchpräsentationen und Konzerte, Führungen, Dialog-Spaziergänge und Ausstellungen – so etwa die Ausstellung „SOLASTALGIE“ über veränderte Landschaften im Museum Giersch der Goethe-Universität und die Ausstellung „Anatomie der Fragilität“ über Körperbilder in Kunst und Wissenschaft des Frankfurter Kunstvereins in Kooperation mit der Universität.

Zum zweiten Mal wird die Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen angeboten, die fortan in regelmäßigem Wechsel mit der Poetikvorlesung stattfindet: Gewonnen für Vorlesungen und Workshops wurde die vielfach ausgezeichnete Übersetzerin Eva Schestag, spezialisiert auf Übertragungen aus dem Chinesischen und Englischen.

Weitere Veranstaltungen der Bürger-Universität greifen die aktuelle Forschung zu medizinischen Themen wie Krebs auf oder informieren – wie die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur – über moderne Arzneimittelforschung. Ein neues Format, das neugierig macht: Das 2024 eröffnete Hirnforschungszentrum CoBIC lädt unter dem Titel „Hirngespinste“ zu wissenschaftlichen Vorträgen kombiniert mit hochkarätig besetzten klassischen Konzerten ein.

Der Science Talk der Goethe-Universität „Wissen angezapft“ startet diesmal auf der Buchmesse und wechselt beim Folgetermin in den Kunstverein Familie Montez: Themen sind „Wie Amphibien bei der Paarung kommunizieren“, „Vom Sound des Mittelalters“, „Was Ozeane über die Erdgeschichte erzählen“ und „Wie Sinnfluencer*innen die Seelsorge und Kirche umbauen“.

Das Programm der Bürger-Universität liegt an öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus und ist im Online-Kalender der Goethe-Universität einsehbar.
Die Teilnahme ist in der Regel ohne Anmeldung möglich, der Eintritt ist frei.

Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück, als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.

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