Goethe-Universität ernennt Stifter Dr. Elmar Reiss zum Ehrensenator

Dr. Elmar Reiss wird zum Ehrensenator der Goethe-Universität Frankfurt ernannt. Der Gründer der „Dr. Elmar und Ellis Reiss Stiftung“ erhält die Auszeichnung für sein langjähriges und hervorragendes Engagement für die Stiftungsuniversität. Außerdem beschloss der Senat der Universität in seiner April-Sitzung, die langjährigen Mitglieder des Hochschulrats Dr. Sönke Bästlein, Gabriele Eick und Prof. Bernhard Zwißler zu Ehrenbürger*innen der Universität zu ernennen. Alle drei haben sich nachhaltig seit der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftungsuniversität 2008 über vier Amtszeiten hinweg im Hochschulrat engagiert.

Der Senat der Goethe-Universität hat beschlossen, Dr. Elmar Reiss als Ehrensenator zu würdigen. (Foto: Ringfoto Bad Homburg)

Der Senat würdigt mit den vier Ehrungen herausragende Persönlichkeiten und ihren engagierten Einsatz und Beitrag zur Weiterentwicklung und Förderung der Stiftungsuniversität. „Die Goethe-Universität wurde 1914 als Stiftungsuniversität von Frankfurter Bürgern gegründet und hat 2008 an diese Tradition angeknüpft, um ihre Entwicklung selbstbestimmt gestalten zu können und so einen eigenständigen Weg zur Exzellenz in Forschung, Lehre und Interaktion mit der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einzuschlagen“, erklärt Professor Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Es gehört folgerichtig zu unserem Selbstverständnis, dass wir eng mit der Stadtgesellschaft vernetzt sind, dass wir unser Wissen, unsere Forschungsergebnisse und unsere Leistungen an die Frankfurter Bürger*innen weitergeben, neues Wissen auch zusammen mit ihnen erarbeiten. Dazu gehört auch, dass sich die Frankfurter Bürger*innen für ihre Universität und deren Weiterentwicklung engagieren. Dr. Elmar Reiss tut dies nicht nur mit beträchtlichen finanziellen Mitteln, sondern begleitet darüber hinaus die Universität als Freund und Inspirator, der mit einem besonderen Gespür für gesellschaftlich höchst relevante Themen, insbesondere zu Fragen der psychischen Gesundheit, Impulse setzt“, so Schleiff weiter. „Wir würdigen überdies das fast zwei Jahrzehnte währende, kontinuierliche Engagement von Dr. Sönke Bästlein, Gabriele Eick und Prof. Dr. Bernhard Zwißler. Sie haben uns schon bei der Entwicklung des Stiftungsgedankens und der ‚Neugründung‘ der Goethe-Stiftungsuniversität begleitet. Seither haben sie im Hochschulrat ihre Erfahrungen und Perspektiven eingebracht, ihre Kenntnisse darüber hinaus in spezifischen Projekten zur Verfügung gestellt und als Botschafter*innen der Stiftungsuniversität geholfen, diese noch besser mit der Stadtgesellschaft zu vernetzen. Allen vier Persönlichkeiten sind wir als Goethe-Community zu besonderem Dank verpflichtet, da wir gerade für unser Ziel, Zukunftsfähigkeit zu schaffen, auf diesen Frankfurter Geist angewiesen sind, der hoffentlich weitere Personen inspiriert, sich für unsere Goethe-Universität einzusetzen.“

Der Frankfurter Jurist und erfolgreiche Investor Dr. Elmar Reiss ist der Goethe-Universität seit vielen Jahren als Mitglied der Vereinigung von Freunden und Förderern (VFF) verbunden. 2018 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Ellis die „Dr. Elmar und Ellis Reiss Stiftung“, um Forschung zu fördern, die psychisch kranken Menschen helfen und ihr Leid lindern kann. 2020 legten sie die Stiftung in die treuhänderische Verwaltung der Vereinigung von Freunden und Förderern (VFF); seither kommen Erträge und Fördermittel aus dem Stiftungskapital der größten von der VFF verwalteten Stiftung ausschließlich der Goethe-Universität zugute. Die Stiftung fördert heute Wissenschaft und Forschung in den Bereichen Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatik einschließlich allgemeiner neuropsychiatrischer Erkrankungen und Erkrankungen mit erheblicher psychosozialer Belastung sowie in den Bereichen Neurologie und seltene Erkrankungen. Dabei möchte die Stiftung insbesondere junge Wissenschaftler*innen auf ihrem Weg unterstützen. Die Goethe-Universität verdankt Reiss die Möglichkeit, eine Vielzahl wichtiger Forschungsvorhaben durchführen zu können, zum Beispiel die dauerhafte Unterstützung der Frankfurter Suizid-Hotline, Forschung zu Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen sowie zu Kindern und Jugendlichen mit Depression und Störungen des Sozialverhaltens oder eine Stiftungsprofessur über fünf Jahre zur Pädiatrischen Epileptologie. Reiss erhielt für sein außerordentliches Engagement als Stifter und Spender für die Frankfurter Universitätsmedizin vor wenigen Monaten die Theodor Stern-Medaille. In Anerkennung seines herausragenden Engagements wird Elmar Reiss nun mit der Ehrensenatorenwürde der Goethe-Universität ausgezeichnet, die ihm in einer kleinen Feier im Juni verliehen werden wird.

Dr. Sönke Bästlein hat schon im Jahr 2000 als Leiter des Frankfurter Büros des Beratungsunternehmens McKinsey am ersten Hochschulentwicklungsplan der Goethe-Universität mitgewirkt. 16 Jahre lang gehörte er dem Vorstand der Vereinigung von Freunden und Förderern (VFF) der Goethe-Universität an, war seit der Gründung 2008 Vorstandsmitglied der Stiftung pro universitate und vertrat sie im Stiftungskuratorium der Universität. Für diese nahm er auch den Sitz des Stiftungskuratoriums im Hochschulrat wahr und wirkte zudem im Wirtschafts- und Finanzausschuss des Hochschulrats mit. Seine berufliche Erfahrung auch als Mitgründer des Wagniskapitalunternehmens Meute Ventures und als Unterstützer von Vivlion als erstem Spin-off der Goethe-Universität gibt Sönke Bästlein als Mentor und Berater in der Startup-Förderung beim Unibator und als Beirat des Goethe Accelerator Programs weiter. Er wirkt auch als Lehrbeauftragter am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, aktuell zum Thema „Equity Governance“. Sönke Bästlein verkörpert geradezu den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zum gegenseitigen Nutzen.

Die Kommunikationsberaterin Gabriele Eick engagiert sich seit vielen Jahren in Verbänden wie dem Marketing Club Frankfurt und dem Deutschen Marketing-Verband, im Verein der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums und in mehreren Stiftungsräten. Seit 2008 gehört sie dem Hochschulrat der Goethe-Universität und dessen Wirtschafts- und Finanzausschuss an. Beide Gremien übernahmen mit der Umwandlung zur Stiftung öffentlichen Rechts große Verantwortung für die Entwicklung der Universität und die eigenständige Verteilung der Finanzmittel. Dank ihrer Fähigkeit, auf unterschiedliche Perspektiven einzugehen, hat sie mit vier Universitätspräsident*innen vertrauensvoll zusammengearbeitet. Die Goethe-Universität verdankt Gabriele Eick auch die Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Bruno-H.-Schubert-Stiftung (BHS) für den Natur- und Umweltschutz, deren Vorstandsvorsitzende sie ist. Gabriele Eick initiierte die 2023 gemeinsam mit der Universität ausgerichtete Verleihung des höchstdotierten deutschen Umweltpreises, des Frankfurt Conservation Award, in der Kategorie Lehre – eine Verzahnung von Stadt und Universität ganz im Sinne der Stiftungsuniversität.

Prof. Bernhard Zwißler, an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität ausgebildeter und promovierter Mediziner, war von 2003 bis 2007 Professor für Anästhesiologie und Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der Goethe-Universität. Nach seinem Wechsel zurück an seine Alma Mater in München blieb er der Universität in Frankfurt als Mitglied des Hochschulrats verbunden und erhielt dieses Engagement trotz hoher beruflicher Beanspruchung über mittlerweile vier Amtszeiten hinweg aufrecht, auch neben seinen Ämtern etwa in der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Bernhard Zwißler brachte im Hochschulrat und auch 2014 als Mitglied der Findungskommission für das Präsidialamt Ruhe in kontroverse Diskussionen und setzte sich mit Überzeugung für das Modell der Stiftungsuniversität ein. 

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