Gemeinsames Forschen verbindet: Das Engagement einzelner Wissenschaftler:innen für Nachhaltigkeit, Biodiversität und planetare Gesundheit hat vor Jahren die kanadische Universität Saskatchewan und die Goethe-Universität zusammengebracht. Nun haben beide Hochschulen eine umfassende internationale Partnerschaft beschlossen. Beim Antrittsbesuch einer kanadischen Delegation aus Wissenschaft und Politik am Montag, den 4. Dezember, ging es um Pläne für eine nachhaltige Zusammenarbeit.
Manchmal ist es Interesse an einem Studierendenaustausch, oft ein gemeinsames Forschungsprojekt, das den Anstoß für eine internationale Hochschulpartnerschaft gibt. Im Fall der neuen Partnerschaft zwischen der Universität Saskatchewan aus der gleichnamigen Provinz im Südenwesten Kanadas und der Goethe-Universität war es das gemeinsame Interesse an Wasserforschung: Biologe Prof. Dr. Henner Hollert vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität der Goethe-Universität und seine kanadischen Kollegen Prof. Markus Brinkmann und Prof. Dr. Markus Hecker, beide am Toxicology Centre an der School of Environment and Sustainability der Universität Saskatchewan, forschen seit vielen Jahren gemeinsam. Inzwischen haben die Naturwissenschaftler ein transnationales Kolleg für Nachwuchswissenschaftler:innen zu Wassersicherheit und der Gesundheit eines Frischwasser-Ökosystems geplant – und ihre Universitäten haben vor einigen Monaten eine umfassende Partnerschaft beschlossen, die beide Institutionen über die Nachhaltigkeitsforschung hinaus verbinden soll.
Um die weitere umfassende Zusammenarbeit ging es gestern beim Antrittsbesuch des Vizepräsidenten für Forschung Prof. Baljit Singh und dem Biologen Prof. Markus Brinkmann, der auch Sonderberater seiner Universität für deutsche Hochschulpartnerschaften ist. Die Wissenschaftler wurden begleitet vom Bildungsminister des kanadischen Provinz Saskatchewan, Gordon Wyant, sowie weiteren Mitgliedern des Ministeriums.
„Wir freuen uns sehr über die neue transatlantische Partnerschaft”, sagte Goethe-Universität-Präsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. “Uns verbindet mit der forschungsstarken University Saskatchewan nicht nur, dass exzellente Wissenschaftler*innen beider Universitäten seit vielen Jahren gemeinsam in den Bereichen Ecotoxikologie und Biodiversität forschen. Uns verbindet auch die Überzeugung, dass wir als Hochschulen aufgerufen sind, fachübergreifend kreative Lösungen für globale gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Wir wollen uns dazu wechselseitig stärken und nachhaltig inspirieren!”
Dr. Baljit Singh, Vizepräsident für Forschung an der Universität Saskatchewan, betonte: „Wir freuen uns, unsere langjährige Partnerschaft mit der Goethe-Universität, mit der wir uns nicht nur gemeinsame Werte, sondern auch das Engagement für akademische und wissenschaftliche Exzellenz teilen, nun auch formell zu beschließen. Dabei freuen wir uns auf die Zusammenarbeit zwischen den Forscherinnen und Forschern unserer Universität und der Goethe-Universität, um Lösungen für komplexe globale Herausforderungen zu entwickeln.“
Die weitere Zusammenarbeit umfasst unter anderem den Austausch und Praktika von Studierenden, Dozent:innen und Mitarbeiter:innen; vorgesehen sind außerdem der Ausbau von Forschungsprojekten und die Entwicklung gemeinsamer akademischer Programme. Schwerpunkte der Vereinbarung sind weitere Projekte in der Wasserforschung, insbesondere der Wassersicherheit und Wassergesundheit, Projekte zu Wechselwirkungen zwischen chemischer Verschmutzung und Biodiversitätsverlust sowie weitere inter- und transdisziplinäre Forschung in den Bereichen Nachhaltigkeit, Biodiversität und planetare Gesundheit.
Besonderes Interesse zeigten die kanadischen Gäste auch am neuen Nachhaltigkeitsbüro der Universität, dessen Team sich mit den Besuchern über aktuelle und geplante Projekte austauschte.
Die Universität Saskatchewan mit Sitz in Saskatoon, der größten Stadt der Provinz, gehört zu den Top-Forschungsuniversitäten in Kanada und zählt mit etwa 25.000 Studierenden zu den größten Hochschulen des Landes. Sie ist Mitglied der U15-Gruppe kanadischer Forschungsuniversitäten und bietet Bachelor- und Masterprogramme in mehr als 150 Studienrichtungen an. Zudem gehört sie der Universität der Arktis an, einem Netzwerk aus Universitäten und Instituten im Nordpolargebiet.
Die Goethe-Universität ist neben Greifswald und der TU Darmstadt die dritte deutsche Partneruniversität der kanadischen Universität.