Die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Sandra Ciesek, bringt ihr Expertenwissen bei Europas größter virologischer Fachgesellschaft ein. Die Gesellschaft für Virologie (GfV) leistet in der aktuellen Pandemie mit wissenschaftlicher Beratung und Handlungsempfehlungen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von SARS-CoV-2.
Der Vorstand der GfV hat sich in diesem Monat neu formiert. Die renommierte Virologin Prof. Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt wurde in den neuen Vorstand gewählt. Zum Vorstand gehören neben ihr Prof. Ralf Bartenschlager (Heidelberg) sowie Prof. Thomas Stamminger (Ulm), Prof. Ulf Dittmer (Essen) und Prof. Dr. Klaus Überla (Erlangen). „Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Institutionen wie die Gesellschaft für Virologie die Forschung auf diesem Gebiet fördern und die Erkenntnisse weitergeben. Ihr gesammeltes Wissen kommt den politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zugute,“ so Prof. Ciesek. „Die GfV versteht sich damit im wahrsten Sinn des Wortes als gemeinnütziger Verein.“
Wissensaustausch fördern
Die gemeinnützige GfV hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wissensaustausch auf allen Gebieten der Virologie mit Hilfe wissenschaftlicher Publikationen und Tagungen voranzutreiben. Sie vergibt Forschungspreise, fördert Nachwuchswissenschaftler und setzt sich für die öffentliche Gesundheitspflege ein, indem sie Einrichtungen und Organisationen unter virologischen Aspekten berät. In Zeiten von SARS-CoV-2 wurde eine Ad-Hoc-Kommission gebildet. Sie spricht aktuelle Empfehlungen aus, beispielsweise welche Maßnahmen bei der Wiedereröffnung der Schulen nach den Sommerferien 2020 getroffen werden sollen. Die Gesellschaft koordiniert ihre Arbeit mit weiteren Institutionen des Fachgebiets wie dem Robert Koch-Institut und der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V. Ihre mehr als 1.000 Mitglieder stammen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Von Hepatitis zu SARS-CoV-2
Prof. Ciesek forschte vor der Ausbreitung des SARS-CoV-2 insbesondere an Hepatitis-Viren. Sie studierte in Göttingen und Hannover, wo sie 2004 über den Einfluss von Zellen des Immunsystems auf die Hepatitis-C-Virusinfektion promovierte. Sie setzte ihre Tätigkeit an der Medizinischen Hochschule Hannover fort, bevor sie als Professorin für Virologie an die Universität Duisburg-Essen und 2019 als Direktorin an das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt wechselte. Hier hat sie im Kampf gegen die aktuelle Pandemie ihren Schwerpunkt verschoben und konzentriert sich auf verschiedene Projekte zum neuartigen Virus. Mit translationaler und grundlegender Forschung sowie verbesserten diagnostischen Verfahren entwickelte sich das Institut zu einem wichtigen Zentrum der COVID-19-Forschung.
Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Frankfurt, 26. August 2020