Kein sprunghafter Anstieg

Zum Wintersemester 2013/14 wird ein neuer Rekord bei den Studierendenzahlen an der Goethe-Universität erreicht werden. Die von vielen bereits erwartete »Welle« der G8-Abiturienten ist allerdings vorerst ausgeblieben.

Wie viele Studierende werden im Wintersemester erwartet?

Die finalen Zahlen werden erst im November vorliegen. Christoph Götz, Leiter der Stabsstelle Statistik und Kapazität, schätzt aber, dass zwischen 44.500 und 45.000 Studierende im Wintersemester an der Goethe-Universität studieren werden. Das wären 1.500-2.000 Studierende mehr als im Wintersemester 2012/13. Die Zahl der Erstsemester beläuft sich auf ungefähr 8.000.

Welche Fächer waren und sind besonders stark nachgefragt?

Traditionell sehr beliebt sind die Fächer Psychologie, Betriebswirtschaft, Rechtswissenschaft und die Lehramtsstudiengänge. Die sehr starke Nachfrage in Geographie, Germanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist primär mit dem Wegfall des Numerus Clausus in diesen Fächern zu erklären.

Warum gibt es keine G8-Welle zu verzeichnen?

In Hessen ist das verkürzte Abitur auf drei Abschlussjahrgänge verteilt worden. Simone Horst, G8-Koordinatorin an der Goethe-Universität, erwartet erst für 2014 einen großen Schwung Schüler aus dem direkten Einzugsgebiet der Goethe-Universität, verweist aber auf einen bundesweiten Trend unter den G8-Absolventen: „Die Studierneigung der Abiturienten nimmt zwar insgesamt stetig zu, aber gerade die Abiturienten aus den G8-Jahrgängen haben es nicht eilig, sich sofort nach Ende der Schulzeit zu immatrikulieren.“ Christoph Götz vermutet, dass Artikel in den Medien über die anstehende G8-Welle manche Studierwillige bewogen haben könnten, den Beginn des Studiums zu verschieben.

Wie sieht es an den anderen Hessischen Hochschulen aus?

Beim Statistischen Landesamt vermutet man, dass die G8-Welle zum Wintersemester 2013/14 in ganz Hessen eher ausbleibt. Zweifellos befinden sich die fünf Hessischen Universitäten in Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt und Darmstadt aber weiterhin auf Wachstumskurs. Von 2005 bis 2012 stiegen die Studierendenzahlen an den fünf Universitäten von rund 107.000 auf 137.000. „Die Spitze wird im Jahr 2014 erreicht“, prognostiziert CHE Consult in der Studie „Die Entwicklung
der Studierendenzahl in Hessen“.

Hat sich die Goethe-Universität für den Studierendenaufwuchs gewappnet?

Eine so genannte „G8-Task-Force“ aus Mitarbeitern des Studierenden-Service-Center (SSC) und der Verwaltung koordiniert seit 2001 die notwendigen Maßnahmen. In einem ersten Schritt wurden bereits 2011 Mittel aus dem Hochschulpakt als Soforthilfe direkt an die Fachbereiche gegeben. In einem zweiten Schritt wird nun dauerhaft vor allem in die Personalausstattung investiert. 16 auf fünf Jahre befristete W2-Professuren werden aktuell eingerichtet, außerdem werden künftig 13 Seniorprofessoren die Lehre unterstützen. Ebenso wird auch in die Infrastruktur investiert, z. B. in zusätzliche Mensaplätze und in einen Seminarpavillon, der gerade an der Hansaalle entsteht und ab Januar 2014 für Entlastung im Lehrbetrieb sorgen wird.

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