Innovationsschub an der Goethe-Universität: CARMA FUND investiert in mRNA-Therapie gegen Eierstockkrebs

Die Goethe-Universität Frankfurt hat eine wegweisende Kollaboration zur Entwicklung eines mRNA-Wirkstoffs gegen Eierstockkrebs initiiert. Dieses vielversprechende Projekt, das von Prof. Klaus Strebhardt aus der Abteilung Molekulare Gynäkologie und Geburtshilfe ins Leben gerufen wurde, erhielt kürzlich den zweiten Platz beim renommierten Goethe-Innovationspreis. Nun sollen weitere Meilensteine der Technologie auf dem Weg in die Klinik folgen.

Das Team des mRNA-Innovationsprojekts: Das Forscher-Team um Prof. Klaus Strebhardt (rechts) nimmt den zweiten Platz des Goethe-Innovationspreises 2024 für sein bahnbrechendes Projekt gegen Eierstockkrebs entgegen. Die Auszeichnung unterstreicht das enorme Potenzial dieser innovativen Therapie, die nun mit Unterstützung des CARMA FUNDS weiter entwickelt wird. V.l.n.r.: Dr. Monika Raab, Prof. Sven Becker, Dr. Mourad Sanhaji, Prof. Klaus Strebhardt.
Das Team des mRNA-Innovationsprojekts: Das Forscher-Team um Prof. Klaus Strebhardt (rechts) nimmt den zweiten Platz des Goethe-Innovationspreises 2024 für sein bahnbrechendes Projekt gegen Eierstockkrebs entgegen. Die Auszeichnung unterstreicht das enorme Potenzial dieser innovativen Therapie, die nun mit Unterstützung des CARMA FUNDS weiter entwickelt wird. V.l.n.r.: Dr. Monika Raab, Prof. Sven Becker, Dr. Mourad Sanhaji, Prof. Klaus Strebhardt.

Innovative mRNA-Technologie im Fokus

Der Wirkstoff basiert auf der mRNA-Technologie und zielt darauf ab, das Protein DAPK1 in Eierstockkrebszellen zu reaktivieren. Die Forschenden Prof. Klaus Strebhardt, Dr. Mourad Sanhaji und Dr. Monika Raab entdeckten, dass der Verlust dieses Proteins eine Schlüsselrolle in der Pathophysiologie von schwer behandelbarem Eierstockkrebs spielt. Ähnlich wie bei den erfolgreichen mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 soll die synthetische mRNA die Produktion spezifischer Proteine in den Krebszellen anregen, um das Tumorwachstum zu hemmen oder die Krebszellen abzutöten. Bisherige Versuche des Therapeutikums in Mäusen sind sehr überzeugend. Nun soll gemeinsam mit einer spezialisierten Firma die optimale „Verpackung“ dieser mRNA erprobt werden.

Finanzielle Unterstützung durch CARMA FUND

Der von der Universität mitgegründete Risikokapitalfund CARMA FUND investiert 1,5 Millionen Euro in das Forschungsvorhaben. Diese Investition ermöglicht die Weiterentwicklung des neuartigen Therapieansatzes bis in die klinische Phase am Menschen. Der Frühphasen-Investmentfonds ist spezialisiert auf Life-Science-Projekte und zeichnet sich dadurch aus, dass er neben Start-ups auch in universitäre Projekte investiert. „Diese Investition ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht interessant, sondern der Mehrwert für Patientinnen ist unmittelbar erkennbar“, erklärt Dr. Martin Raditsch, Managing Partner des CARMA FUNDs.

Klinische Erprobung am Universitätsklinikum Frankfurt

Ein bedeutender Vorteil dieser Kooperation ist die Möglichkeit, den Wirkstoff zukünftig direkt am Universitätsklinikum Frankfurt zu erproben. Das Team der Gynäkologie unter der Leitung von Institutsdirektor Prof. Sven Becker wird diese klinischen Studien federführend durchführen. „Diese enge Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung verspricht eine beschleunigte Entwicklung des Therapeutikums“, so Prof. Becker.

Modellhafte Zusammenarbeit

Diese einzigartige Konstellation zwischen der Goethe-Universität, etablierten Unternehmen und dem CARMA FUND demonstriert beispielhaft, wie akademische Forschung, industrielle Expertise und Technologiemanagement synergetisch zusammenwirken können, um die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben. Die Technologietransferstelle Innovectis spielte eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung dieses erstmalig angewandten Modells und fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen akademischer Forschung und industrieller Anwendung. Dr. Kirstin Schilling, Geschäftsführerin Innovectis, freut sich: „Dieses neu ausgearbeitete Konzept verspricht auch in Zukunft, einen Entwicklungsschub für weitere innovative Projekte aus der Goethe-Universität zu ermöglichen.“

Weitere Informationen →

Innovectis: Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft
Innovectis ist das Technologietransferunternehmen der Goethe-Universität Frankfurt. Als 100-prozentige Universitätstochter fördert es den Wissens- und Technologietransfer durch Patentmanagement und -verwertung, Koordination von Forschungsprojekten, Unterstützung von Unternehmensgründungen sowie Vernetzung von Wissenschaftlern und Unternehmen.
https://innovectis.de

CARMA FUND: Innovationsmotor für die Goethe-Universität
Der CARMA FUND ist ein Venture-Capital-Fonds, der in enger Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt steht. Mit einem Zielvolumen von 60 Millionen Euro investiert er in vielversprechende Life-Science-Projekte und Start-ups aus dem universitären Umfeld. Der Fonds ermöglicht es der Goethe-Universität, Forschungsinnovationen schneller in die praktische Anwendung zu überführen und unterstützt dabei nicht nur finanziell, sondern auch mit einem wertvollen Expertennetzwerk.
https://www.carma-fund.com

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