Am 23. Januar findet der sechste Vortrag in der Reihe „Kunst als Wertschöpfung“ der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ statt.
Die Globalisierung des Kunstmarkts hat Folgen für den Kunstbegriff und, im weiteren, für den Charakter der Kunst selbst. So zeigt sich, dass das westlich-moderne Verständnis von Kunst, die Idee einer Kunstgeschichte sowie einer daraus abgeleiteten autonomen Kunst, lediglich einen Sonderfall darstellte. In den meisten anderen Kulturen gibt es beispielsweise weder eine klare Trennung zwischen freier und angewandter Kunst noch eine zwischen ‚high‘, moderner Kunst, und ‚low‘, Trivialkultur.
Der Vortrag „Der westliche Kunstbegriff im Sog des globalisierten Kunstmarkts“ von Prof. Wolfgang Ullrich am 23. Januar (Mittwoch) um 18 Uhr im Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt wird beleuchten, wie die Akteure des globalen Kunstmarkts Kategorien der Kunstbeurteilung relativieren, die von Theorie und Kritik zwar immer wieder infrage gestellt wurden, sich aber dennoch lange Zeit halten konnten. Werden sie nun endgültig obsolet? Und wie sieht die Kunst aus, die dann entsteht?
Ullrich war von 2006 bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seither lebt er als freier Autor und Kulturwissenschaftler in Leipzig und veröffentlicht Publikationen zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Themen sowie zur Konsumtheorie.
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Kunst als Wertschöpfung. Zum Verhältnis von Ökonomie und Ästhetik“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“, finanziert von der Deutsche Bank AG. Die inhaltliche Verantwortung und Moderation der Veranstaltungsreihe liegt bei Prof. Heinz Drügh, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Prof. Vinzenz Hediger, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, und Prof. Johannes Völz, Institut für England- und Amerikastudien. In insgesamt sieben öffentlichen Vorträgen denken namhafte Expertinnen und Experten aus den Wirtschaftswissenschaften, der Kunstgeschichte und den Kulturwissenschaften das Verhältnis von Ökonomie und Ästhetik neu.
Zum Abschluss der Reihe referiert am 6. Februar 2019 Prof. Julika Griem, Anglistin und Direktorin des Kunstwissenschaftlichen Instituts Essen, zum Thema „Ökonomien des Spiels in Kunst und Wissenschaft“.
Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Alle Veranstaltungen finden im Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt, statt.
Programm im Internet: http://kunstalswertschoepfung.de/