24./25. Mai: Filmpremiere zum Bergbau im Montafon

Veranstaltung zu 20 Jahren archäologische Forschungen am Bartholomäberg.

Das Montanrevier im Montafon zählt zu den ältesten im gesamten Alpenraum. Seit 20 Jahren wird dort archäologisch geforscht, seit 2000 unter der Leitung von Rüdiger Krause, der 2006 als Professor für Frühgeschichte an die Goethe-Universität berufen wurde.

Anlässlich dieses „Jubiläums“ findet am am Freitag, 24. Mai, 20 Uhr und Samstag, 25. Mai, 10 bis 17:30 Uhr im Gemeindesaal Bartholomäberg, Dorf 14, 6781 Bartholomäberg (Österreich) ein Kolloquium mit Vorträgen zur Bergbaugeschichte und einer Filmpremiere statt. Titel der Veranstaltung ist „20 Jahre Archäologie im Montafon“. Die Veranstaltung macht mit den Highlights der Montanarchäologie und der Alpenarchäologie bekannt.

Das Montafon an der Trennlinie zwischen Ostalpen und Westalpen ist eine außergewöhnliche Kulturlandschaft. Im Süden Vorarlbergs liegt eine Talschaft mit Herz, eine Region „zwischen“ den Welten, die schon zu allen Zeiten Einflüsse aus verschiedenen Richtungen erfahren und ihre Bewohner geprägt hat. Die Ursprünge des Bergbaus reichen weit zurück, und das kleine Montanrevier zählt zu den ältesten in den Alpen. Wie die interdisziplinären archäologischen Forschungen zusammen mit Archäobotanikern und Bodenkundlern der Goethe-Universität gezeigt haben, wurde schon in keltischer Zeit Bergbau betrieben, vermutlich sogar schon in der Bronzezeit.

Dank der Pflanzenreste und hunderttausender Blütenpollen kann die Geschichte einer Landschaft insgesamt entschlüsselt werden. Die im Boden verborgenen „Schätze“ sind bedeutende Geschichtsquellen, die erschlossen werden, um das Leben und Wirtschaften früherer Bevölkerungen zu rekonstruieren. Über das Auftreten des Menschen und seiner Herdentiere sowie der Sammel- und Feldwirtschaft kann die an der Goethe-Universität betriebene Archäobotanik wichtige Erkenntnisse liefern. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Wissenschaftler einen so wesentlichen Beitrag zur Erforschung der Vergangenheit dieser wichtigen Region in den Alpen geleistet haben“, sagt Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität. Seit dem Jahr 2000 wird die Geschichte des Montafons in einem interdisziplinar angelegten archäologischen Projekt durch das Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität erforscht.

Neben zahlreichen interdisziplinären Vorträgen über Montanarchäologie, Bergbau, Kultplätze, Siedlungen sowie das Wirtschaften in den Alpen wird es bei dem Kolloquium am Wochenende auch eine Filmpremiere geben: Peter Prestel, Regisseur und Produzent vieler Terra-X-Folgen, hat eine Fernsehdokumentation über das Montanrevier im Montafon gedreht. Dazu hat er die Blütezeit des Montafoner Bergbaus im Mittelalter filmisch unter die Lupe genommen. Gedreht wurde am Kristberg und am Bartholomäberg. Dabei standen die montanarchäologischen Ausgrabungen genauso im Mittelpunkt wie die Bergknappenkirche auf dem Kristberg und die prächtige Bartholomäberger Kirche mit ihrem berühmten romanischen Vortragekreuz.

Der entstandene Film „Alpenerz – Archäologische Spurensuche im Montafon“ wird am Freitag um 20 Uhr erstmals gezeigt. Termine für TV-Ausstrahlungen werden folgen. Direkt im Anschluss wird Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, über „Die gesellschaftliche Relevanz von universitärer Forschung – Perspektiven 2020“ sprechen. Danach gibt Peter Prestel Einblicke in die Entstehung der Filmdokumentation.  Die Idee zum Film entstammt dem 2015 erschienen Buch „Montafoner Zeitmaschine“ von Rüdiger Krause.

Beim Jubiläumskolloquium am Samstag präsentieren neun namhafte Forscher aus dem deutschsprachigen Raum in lebendigen und informativen Lichtbildervorträgen Wissenswertes zu Archäologie und Bergbaugeschichte der Alpen, aber auch aus anderen bekannten Bergbauregionen wie dem Sächsischen Erzgebirge. Mehr zum Programm und zu den Referenten unter www.montafon.at/kolloquium.

Die Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Goethe-Universität mit der Vereinigung der Freunde und Förderer der Goethe-Uni, der Gemeinde Bartholomäberg, der Montafon Tourismus GmbH, Montafon TV sowie den Unternehmen Adolf Würth GmbH & Co. KG und Rauch Fruchtsäfte.

Bildrechte: Krause/Goethe-Universität

Quelle: Pressemitteilung vom 21. Mai 2019

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