51. Römerberggespräche zum Thema „Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung“

Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Denn der Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Diese sehen sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält. Damit scheint die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa als Illusion entlarvt worden zu sein.

Was bedeutet dies für die offenen Gesellschaften? Wie können sie beweisen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Gegner gewachsen sind? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen? Dies fragen die 51. Römerberggespräche, „Nie wieder Frieden? Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung“ am Samstag, dem 30. April 2022 im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.

Für den Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität sprechen die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Kadelbach.

Weitere Redner*innen und Diskussionsgäste sind die Journalistin und Autorin Alice Bota, der Autor Viktor Jerofejew, die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Charlotte Klonk (HU Berlin), der Historiker Prof. Dr. Jannis Panagiotidis (Universität Wien), der Essayist Jurko Prochasko, der Osteuropahistoriker und Publizist Prof. Dr. Karl Schlögel (Stiftung Europa-Universität Viadrina) und Prof. Adam Tooze, Wirtschaftshistoriker von der Columbia University. Moderiert wird die Veranstaltung von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur).

Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge und sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Vorsitzender des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš Vec, Professor für Rechts- und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und seit 2013 assoziiertes Mitglied des Frankfurter Forschungsverbundes Normative Ordnungen.

Das Programm im Überblick:

10.00 Uhr
Begrüßung
Angela Dorn, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main

10.15 Uhr
Karl Schlögel (Osteuropahistoriker und Publizist, Stiftung Europa-Universität Viadrina)
Die Ordnung im Kopf und die Unordnung der Welt

11.00 Uhr
Alice Bota (Journalistin und Autorin) – Jurko Prochasko (Essayist)
(K)ein neuer Krieg – Osteuropäische Perspektiven

12.00 Uhr
Viktor Jerofejew (Autor)
Putin and Europe

13.00 Uhr
Mittagspause

14.00 Uhr
Charlotte Klonk (Kunsthistorikerin, HU Berlin)
Wieder “Nie Wieder” – Bilder des Krieges

14.45 Uhr
Stefan Kadelbach (Rechtswissenschaftler, Normative Orders, Goethe-Universität) – Adam Tooze (Wirtschaftshistoriker, Columbia University)
Verbrechen und Strafe: Wie sanktioniert die Weltgemeinschaft Putins Aggression?

15.30 Uhr
Jannis Panagiotidis (Historiker, Universität Wien)
Flucht aus der Ukraine, postsowjetische Migration und die Zukunft der Migrationsgesellschaft

16.15 Uhr
Nicole Deitelhoff (Politikwissenschaftlerin, Normative Orders, Goethe-Universität)
Zurück auf Null? Der Ukrainekrieg und seine Folgen

17.00 Uhr
Ende

Details zum Programm: www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net

Relevante Artikel

Es gibt nicht nur die „eine“ Zukunft

Julia Schubert und Steven Gonzalez forschen als Postdocs im interdisziplinären Graduiertenkolleg „Fixing Futures“ und fragen: Was machen Zukunftsvisionen mit dem

Neue Grundlage für die Hitler-Forschung

DFG-Projekt „Edition Hitlerreden 1933–1945“: Team um Prof. Cornelißen übernimmt Neuedition der Hitlerreden ab 1933 Seine schneidende Stimme ist unverkennbar, man

Der unversöhnte Theoriegeist

In „Der Philosoph: Habermas und wir“ von Philipp Felsch verschränken sich Zeit- und Geistesgeschichte in der Figur eines großen Frankfurter

Öffentliche Veranstaltungen

Es gibt nicht nur die „eine“ Zukunft

Julia Schubert und Steven Gonzalez forschen als Postdocs im interdisziplinären Graduiertenkolleg „Fixing Futures“ und fragen: Was machen Zukunftsvisionen mit dem

Neue Grundlage für die Hitler-Forschung

DFG-Projekt „Edition Hitlerreden 1933–1945“: Team um Prof. Cornelißen übernimmt Neuedition der Hitlerreden ab 1933 Seine schneidende Stimme ist unverkennbar, man

Der unversöhnte Theoriegeist

In „Der Philosoph: Habermas und wir“ von Philipp Felsch verschränken sich Zeit- und Geistesgeschichte in der Figur eines großen Frankfurter

Kein richtiges Leben im falschen?

Drei Romanheld*innen werden auf ganz unterschiedliche Weise mit den Widersprüchen der Gegenwartsgesellschaft konfrontiert: Die Erziehungswissenschaftlerin Yandé Thoen-McGeehan hat gerade ihren

You cannot copy content of this page