Für die national erstmals konzipierte Interdisziplinäre Vorlesungsreihe, die als Vorbild für die bundesweite Hochschullandschaft fungieren kann, hat das Projekt „Frankfurter Modell: Kinderschutz in der Lehre“ der Frankfurt University of Applied Sciences und der Medizinischen Kinderschutzambulanz der Goethe-Universität Frankfurt am Main den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2018 (Anerkennungspreis) erhalten, der mit 10.000 Euro dotiert ist.
Prof. Maud Zitelmann von Frankfurt University of Applied Sciences hat gemeinsam mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern an der Frankfurt UAS und der Goethe-Universität Frankfurt aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaften und Forensik das „Frankfurter Modell: Kinderschutz in der Lehre“ entwickelt. Zu den Initiatoren der Veranstaltungsreihe zählt auch Prof. Zitelmanns Mentor, Prof. Dr. Ludwig Salgo, Rechtswissenschaftler an der Goethe-Universität.
Als renommierter Experte für das Fachgebiet zivilrechtlichen Kinderschutzes, ist er eine große Bereicherung für die Vorlesungsreihe. Zunächst wurde im Jahre 2012 ein interdisziplinärer Kinderschutzfachtag verbindlich im Curriculum des Bachelor-Studiengangs „Soziale Arbeit“ verankert. Dann folgte nur drei Jahre später eine zwanzigstündige Vorlesungsreihe im Ehrenamt. „Kinderschutz: Interdisziplinäre Grundlagen“. Sie steht Studierenden der Goethe-Universität (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Rechtswissenschaften, Psychologie und Medizin) ebenso wie Studierenden der Frankfurt UAS (Bachelor Soziale Arbeit, über das Studium Generale auch anderen Fachbereichen) offen.
Aber auch Familienrichter, Staatsanwälte, Polizeibeamte vom Kommissariat für Sexualstrafdelikte, Erzieher oder Lehrer nehmen teil. Es geht nach einer Einführung in den Kinderschutz – auch aus den Disziplinen Recht und Psychologie – um Themen wie körperliche Misshandlung, sexuellen Missbrauch, Vernachlässigung und Schütteltrauma sowie um gelingenden Kinderschutz.
So gibt es seit 2016 an der Frankfurter Uniklinik eine Kinderschutzambulanz, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist. Fachkräfte aus den verschiedensten Bereichen können bei Bedarf hinzugezogen werden, damit Verdachtsfälle schnell, fachübergreifend und kompetent untersucht und alle notwendigen Schritte zum Schutz des Kindes in die Wege geleitet werden können. Die Vorlesungen werden regelmäßig von mehreren hundert Teilnehmern besucht. Freiwillig, weil das Thema so wichtig ist.