Frankfurter Althistoriker Hartmut Leppin übernimmt Vorsitz am Historischen Kolleg

Prof. Dr. Hartmut Leppin, Althistoriker an der Goethe-Universität, ist vom Kuratorium des Historischen Kollegs zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt worden. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Leppin folgt in diesem Amt auf Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, der satzungsgemäß nach zehn Jahren aus dem Gremium ausgeschieden ist.

Das Historische Kolleg wurde 1980 vom Stiftungsfonds der Deutschen Bank und vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gegründet und hat seinen Sitz in München. Träger ist die Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs. Die Grundausstattung wird seit dem Jahr 2000 vom Freistaat Bayern finanziert, für die Forschungsstipendien werden private Zuwendung eingesetzt. Die Fellowships des Historischen Kollegs erlauben es Forscherinnen und Forschern, ungestört an großen Buchprojekten zu arbeiten. Das Historische Kolleg verleiht für herausragende Historikerinnen und Historiker den Preis des Historischen Kollegs. Zudem ist der Internationale Forschungspreis der Max Weber Stiftung am Institut angesiedelt. „Es ist eine große Ehre, dieses traditionsreiche Institute for Advanced Study zu leiten. Meine wichtigste Aufgabe wird sein, die Freiräume zu bewahren, die Internationalität voranzutreiben und das Kolleg als einen Ort hoher wissenschaftlicher Produktivität und anspruchsvollen wissenschaftlichen Austauschs sichtbar zu machen“, sagt Leppin.

Hartmut Leppin, Jahrgang 1963, hat in Marburg, Heidelberg und Pavia Geschichte, Latein, Griechisch und Erziehungswissenschaften studiert. 1990 wurde er in Marburg promoviert, 1995 folgte die Habilitation an der Freien Universität Berlin. Seit 2001 lehrt Leppin als Professor an der Goethe-Universität Alte Geschichte. Mehrere Rufe an andere Universitäten schlug er aus. Für 2015 wurde ihm der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis zugesprochen, 2019 erhielt er für seine Forschungen zur „Polyphonie des frühen Christentums“ den Erwin-Stein-Preis. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Spätantike und dabei besonders die Christianisierungsprozesse.

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