Goethe-Universität: Auf Kurs Richtung Nachhaltigkeit

Das neue Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften auf dem Campus Westend, das im September 2022 eröffnet wurde, verfügt über verschiedene Dachbegrünungen. Foto: Uwe Dettmar

Mit dem neuem Büro für Nachhaltigkeit will die Goethe-Universität Potenziale von Nachhaltigkeit für die Uni-Entwicklung mobilisieren

Die Goethe-Universität möchte sich in den nächsten Jahren konsequent in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. In ihren insgesamt elf strategischen Handlungsbereichen, die seit 2021 gelten, benennt sie Nachhaltigkeit als eines ihrer wichtigsten Ziele. Dieser Anspruch spiegelt sich auch im aktuellen Forschungsprofil wieder: „Sustainability and Biodiversity“ – Nachhaltigkeit und Biodiversität – lautet einer der insgesamt sechs Forschungsschwerpunkte der Goethe-Universität:

„Die Goethe-Universität muss als eine der größten und forschungsstärksten deutschen Universitäten auch Verantwortung für die jetzigen und kommenden Generationen übernehmen. Im Programm für meine Präsidentschaft habe ich diesen Anspruch mit dem Leitsatz `Wissen für Entwicklung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert´, überschrieben“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Der Wandel der Goethe-Universität hin zu einer nachhaltigen Organisation unter Berücksichtigung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hat daher für mich besondere Priorität“, so Schleiff. „Deshalb machen wir uns auf den Weg.“

Im Spätsommer 2022 erfolgte daher die Neugründung des „Büros für Nachhaltigkeit“ – einer Abteilung mit fünf Mitarbeitenden im Leitungsbereich, die direkt das Präsidium berät und diesem inhaltlich zuarbeitet, jedoch vor allem in die gesamte Universität hinein vernetzt ist. Schleiff: „Wir werden unser Ziel einer nachhaltig ausgerichteten Universität nur erreichen, wenn wir den Nachhaltigkeitsanspruch auch praktisch einlösen. Daher fangen wir jetzt an, Nachhaltigkeit innerhalb der Goethe-Universität systematisch und bestmöglich in Governance, Betrieb, Forschung, Lehre und Transfer für die weitere Entwicklung und Exzellenz der Goethe-Universität zu verankern, ebenso im Bewusstsein und Handeln der Universitätsangehörigen.

Schleiff bedankte sich anlässlich der PK am 20.10. auch bei den Studierenden für ihre wertvollen Anregungen: „Ich bin sehr dankbar, dass ein wesentlicher Impuls für die Gründung eines Büros für Nachhaltigkeit direkt aus der Studierendenschaft kam. Das zeigt: Studierende übernehmen aktiv Verantwortung für ihre Universität und die nachhaltige Gestaltung ihrer Mitwelt. Andererseits zeigt die Gründung auch, dass wegweisende Impulse aus der Studierendenschaft vom Präsidium – im Sinne nachhaltiger „Partizipation“ – ernst genommen und sogar eine dauerhafte institutionelle Form erhalten. Im studentischen GreenOffice stehen die Studierenden dem Nachhaltigkeitsbüro weiterhin beratend zur Seite.“

Das Büro für Nachhaltigkeit koordiniert von zentraler Seite den gesamten Nachhaltigkeitsprozess der Goethe-Universität und bildet das Bindeglied zwischen der Hochschulleitung, den Hochschullehrenden, den wissenschaftlichen Mitarbeitenden, den Mitarbeitenden aus Technik und Verwaltung, den Studierenden sowie externen Partner*innen. Die breit gefächerten Aufgaben des Nachhaltigkeitsmanagements werden so an einer Stelle gebündelt.

„Das Nachhaltigkeitsbüro stärkt die Zukunfts-, Innovations- und Strategiefähigkeit der Goethe-Universität. Zugleich stärkt es den Austausch mit der sich wandelnden deutschen Hochschullandschaft, die sich vermehrt ihrer eigenen Verantwortung innerhalb einer sozial-ökologischen Transformation stellt“, erklärt der Leiter des Nachhaltigkeitsbüros, Dr. Johannes Reidel.

Um die Transformation zu einer nachhaltig agierenden Universität zu gestalten, unterstützt das Nachhaltigkeitsbüro die Hochschulleitung bei der Umsetzung einer ganzheitlichen Organisationsentwicklung im Sinne eines „Whole Institution Approach“. Konkret bedeutet das, sich in der Universität nicht nur inhaltlich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, sondern alle Prozesse am Prinzip der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.

Die übergeordneten, kontinuierlichen Aufgabenbereiche des Nachhaltigkeitsbüros sind insbesondere: 

  • Strategieberatung und Kompetenzentwicklung 
  • Koordination und Unterstützung 
  • Vernetzung und Best-Practice-Austausch 
  • Kommunikation und Transfer

Von den verschiedenen Zielen von Nachhaltigkeit, die die Goethe-Universität bereits anpackt oder künftig anpacken wird, sticht vor allem der Sektor des Energiemanagements heraus: „Krisenzeiten eröffnen auch Möglichkeitsfenster für notwendige Veränderungen, wie beispielsweise die Energiewende und damit die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Aus ökologischer Sicht ist jede eingesparte Tonne CO2 ein Gewinn für den Klimaschutz“, sagte Kanzler Dr. Albrecht Fester.

Die Goethe-Universität investiert daher in mittlerer (30 Mio.) zweistelliger Millionenhöhe in energetische Gebäudesanierung, nachhaltige Stromerzeugung und energetische Ertüchtigung technischer Anlagen, um fossile Energien und damit CO2 einzusparen. Mit energetischen Sanierungen von Gebäuden, neuen Photovoltaikanlagen auf 12 Gebäudedächern, konsequenter Umstellung auf LED-Leuchttechnik sowie Sanierung von Belüftungs-, Klimasystemen und weiteren energieintensiven Anlagen solle ein zusätzliches Einspar-Volumen von jährlich insgesamt mehr als 4 Millionen Euro erzielt werden, so Fester.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit an der Goethe-Universität:

Terminhinweis / Den aktuellen Stand von Nachhaltigkeit an der Goethe-Universität diskutieren Vertreter*innen aller Statusgruppen in einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Fishbowl-Format am 22. November ab 18 Uhr im Festsaal am Campus Westend. Angehörige der Universität sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen und mit den Kolleg*innen des Nachhaltigkeitsbüros in den Austausch zu kommen.

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