Eintrachtfan und Philosoph

Rainer Forst

Dass Rainer Forst als politischer Philosoph eine Bekanntheit ist im In- und Ausland, das wurde bei der Feier zu seinem 60. Geburtstag mehr als deutlich. Warum er trotz zahlreicher Rufe in Frankfurt geblieben ist? „Hoffentlich nicht nur wegen der Eintracht“, scherzte Universitätspräsident Enrico Schleiff in seinem Geburtstagsgrußwort. So wie die Frankfurter Sportgemeinde den Philosophen aus Idstein regelmäßig ins Stadion lockt, so lockt Rainer Forst seit Jahren Talente nach Frankfurt: Die Goethe-Universität habe ihm viel zu verdanken, so Schleiff. Forst gilt als wichtiger Vertreter der dritten Generation der Frankfurter Schule, hat mit Normative Orders für viele Jahre ein Exzellenzcluster mit Strahlkraft etabliert, ist Träger des renommierten Leibniz-Preises und Sprecher der Kollegforschungsgruppe Justitia Amplificata. Munter wechselten sich bei der als Überraschungsparty geplanten Feier die Rednerinnen und Redner ab: Klaus Günther, Forsts langjähriger Ko-Sprecher am Cluster und wie dieser Habermas-Schüler, hob auf „Genauigkeit und Eleganz“ als wesentliche Eigenschaften des „Earl of Bockenheim“ ab, seine jetzige Ko-Sprecherin Nicole Deitelhoff philosophierte über „Genie und Wahnsinn“ und darüber, dass sie und Forst einander trotz der langen Zusammenarbeit nicht ähnlicher geworden seien. Unter den zahlreichen weiteren Gratulanten waren Ministerpräsident Boris Rhein, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide per Videobotschaft), Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig und Oberbürgermeister Mike Josef. Der Feier war ein Workshop zu Forsts Forschungsthemen vorausgegangen, es gab eine Festschrift – und einen strahlenden Jubilar, der immer wieder betonte: „I’m just a lucky guy.“

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